Aufstreben und Niedergang finden sich oft nah beieinander, wie der violette Gartenflieder Syringa vulgaris im Garten, der allen Frostnächten des März zum Trotz bereits von Knospen gekrönte Zweige in die Lüfte hebt, und dicht daneben steht die entkronte Stiel-Eiche Quercus robur, deren fortschreitender Verfall sich nach dem Winter mit abfallender Rinde und aufspaltendem Holz offenbart:
So wie die Fliederknospen auf mildes Wetter warten, bereitet sich am Fuss der Eiche die blauviolett blühende Gundelrebe Glechoma hederacea wahrscheinlich schon vor, um nach ein wenig Regen mit Ranken das auf der Südseite des Baumstamms offen liegende Holz zu erklettern, wo auch schon etwas Gras siedelt.
Dabei hat doch erst im vorigen Jahr endlich der wilde Wein auf der noch voll mit Borke bedeckten nördlichen Rückseite den Weg bis nach oben geschafft und begonnen, sich ein wenig nach den Seiten auszubreiten! Man kann gespannt sein, welcher Vorgang schneller sein wird.
Ausserdem hoffe ich sehr, dass die Fliederknospen am kommenden frostkalten Wochenende nicht abfrieren, wie im vorigen Jahr, da hat derselbe Strauch noch einmal eine komplett neue Knospengarnitur treiben müssen und erst Mitte April geblüht!
Die beiden Fotos sind vom 27. März 2022 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Trefflicher Titel für die beiden Fotos!
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Danke, Philipp!
Den Zerfall der Eiche bekomme ich leider nicht so recht in Bilder gefasst, denn die zerklüftete Struktur lässt die Wirkung nicht zur Geltung kommen, die man hat, wenn man davorsteht und schaut, klopft oder an Teilen wackeln kann.
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Dann wollen wir mal hoffen, dass die Nächte nicht so arg kalt werden und der Flieder, sowie andere Blüten nicht erfrieren.
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Ja, das wäre sehr wünschenswert, dass es weniger arg ausfällt.
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Tagsüber war es heute kalt, da noch ein leichter Wind ging. Meine Hände wären fast abgefroren.
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Der Wind war hier auch gemein, gestern Nachmittag.
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Seltsamerweise nicht überall, denn wir waren unterwegs und am See, wo ich es vermutet hatte, war es viel angenehmer.
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Ja, die Herausforderungen sind groß. Werden sie es schaffen oder nicht? Wir hoffen jedenfalls das Beste. Denn alle geben sich ja die allergrößte Mühe. Wenn die einen es nicht schaffen, treten andere an ihre Stelle. Also bleibt das Aufstrebende, und einen Niedergang gibt es in der Natur nicht wirklich.
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Nur Verwandlung. Danke, Gisela.
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Nur Verwandlung, ja das stimmt im Großen und Ganzen. Für das Einzelwesen aber kann es sehr einschneidend sein.
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Vielleicht sollte man lernen, sich nicht für immer und ewig als jenes Einzelwesen zu betrachten.
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Unser Persönlichkeitskern sollte erhalten bleiben, auch wenn wir nicht mehr hier auf Erden sind.
Ich hörte, daß auch Haustiere in ihrer Liebe zu ihrem Herrchen/Frauchen als Persönlichkeiten bleiben. Durch ihre Liebe und Treue bleibt ihre Seelenform
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Ich schließe mich dieser Vorstellung nicht an.
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😶
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“ als jenes Einzelwesen“ , – vielleicht in anderer Gestalt, aber im Kern unzerstört.
Ich las, daß sogar Haustiere in ihrer Liebe und Treue zum Herrchen/Frauchen nach dem Tode ihre Seelenform erhalten. Also Persönlichkeiten ihrer Art wurden.
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