Am 24. Oktober 2020 entdeckte ich den Gemeinen Riesenschirmling bzw. Parasol Macrolepiota procera No. 2 im Garten im Gras nahe der Eiche und somit auf einem zugänglicheren und attraktiver zu fotografierenden Standort als seine „Geschwister-Pilze“ No. 1 und No. 3. Deshalb gibt es von diesem Pilz und seiner rasanten Entwicklung nach dem Motto „Grösser, höher, breiter!“ auch mehr Bilder.
Die Bilder 1 + 2 mit dem noch kugeligen „Kopf“, der sich auf dem Stiel aus dem Gras hebt, sind vom 24. Oktober 2020. Besonders faszinierend fand ich das Entstehen des rissigen Musters, das sich erst im Laufe des nächsten Tages als die stets schuppig beschriebene, typische Oberfläche zeigte:
Auf den Bildern 3 bis 5 vom 25. Oktober 2020 sieht man die höchste Geschwindigkeit beim Aufspannen des Hutes, vom der anfangs noch halbkugeligen Form bis zur Suppentellergrösse, die man schon aus grösserer Entfernung beim Blick quer über die Wieseninsel am Fuss der abgestorbenen Eiche sehen konnte.
Die Bilder 6 + 7 vom 27. Oktober 2020 zeigen ihn mit dem Umfang eines grossen Speisetellers, auf seinem Höhepunkt – von Bongo bewacht. Wegen der feuchtkühlen Witterung schrumpfte der Hut danach zunächst nur wenig, auf Fotos kam der Verfall bis Anfang November kaum zur Geltung. Erst einige Tage später ging es zusehends weiter:
Bild 8 zeigt den zusammensinkenden, schrumpfenden Parasol No. 2 erst wieder am 3. November, Bild 9 am 6. November (hierüber) und vorläufig zuletzt und unten auf den Bild 10 vom 8. November und Bild 11 von heute Vormittag, am 9. November2020, ganz wesentlich zusammengeschrumpelt:
Inzwischen ist der von Tennisball- bis Suppentellergrösse angewachsene Gemeine Riesenschirmling bzw. Parasol Macrolepiota procera No. 2 kaum noch grösser als ein daneben liegendes Herbstblatt vom Gewöhnlichen Schneeball, wie man es auf dem letzten Bild sehen kann.
Die Fotos sind über zweieinhalb Wochen im Garten entstanden, zwischen dem 24. Oktober und dem 9. November 2020, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder zum Vergrössern anklicken.
Eine sehr schöne Pilzbiografie. Der Schrumpfungsprozess lässt mich an König Kalle Wirsch denken, wobei der Parasol vermutlich keine Ambitionen auf den Erdmännchenthron gehabt haben dürfte.
LikeGefällt 1 Person
Mir scheint so ein Parasol ganz und gar in sich ruhend und mit seiner Situation zufrieden, vielleicht, weil er ja nur einen punktuell oberirdischen Aspekt eines unterirdischen, weitausgedehnten Mycels darstellt, das über ganz andere Fähigkeiten verfügt als so ein kleiner Wirschling.
LikeGefällt 1 Person
Man weiß ja wenig über das Verhältnis der Parasole zu den Wirschen und den Trumpen, aber ich vermute auch, dass die Myzele sehr gelassene Typen sind, die in ihrer Art über den Dingen stehen.
LikeLike
Nicht eher unter?
LikeGefällt 1 Person
Stimmt. :-)
LikeLike
Interessante Serie! Wird er dokumentierbar verschwinden oder von einer Veganeule oder sonst einem Tier verputzt werden…
LikeGefällt 1 Person
Danke, Sonja! Das ist die spannende Frage, von Tag zu Tag, wie lange ich ihn noch wiederfinde.
LikeLike
Dann wird es im nächsten Jahr hoffentlich genug Nachwuchs für eine leckere Mahlzeit geben.
LikeGefällt 1 Person
Das hoffe ich auch.
LikeGefällt 1 Person
Die Idee ist super! Gefällt mir einfach. Lieben Gruß :)
LikeGefällt 1 Person
Danke, Eva! Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, über so lange Zeit ein einzelnees Exemplar beobachten zu können?
LikeGefällt 1 Person
Gut dass du die Gelegenheit genutzt hast!
LikeGefällt 1 Person
Look at the size of those! Magnificent!
LikeGefällt 1 Person
This year I did not touch them, but next year, hopefully there will be one for a meal.
LikeGefällt 1 Person