Der Gegenstand für meine erste Zimmerreise 08 / 2021 mit P, Q und R liegt eigentlich hinter Glas im Wohnzimmer, aber anstatt ihn zu fotografieren, verwende ich lieber eine digital auf dem Tablet erstellte Zeichnung von meinem etwas kitschigen Reiseandenken. Es handelt sich hierbei um eine Keramikarbeit aus Manises, einer kleinen Stadt in der Comarca Huerta Oeste in der Provinz Valencia, Spanien. Sie ist bekannt für ihre Keramikherstellung.
Von links nach rechts sieht man Zitrone, Bananen, Birne, Feige, Pfirsich, von einem phantasievollen Stiel mit Blättern zusammengefasst, woran man das Bündel auch an die Wand hängen könnte, aber mir gefällt es in Querlage besser. Manchmal verwende ich das Keramik-Obst als auf dem Tisch liegende Dekoration, und so ist es wohl auch gedacht, denn auf Spanisch nennt sich so eine Gestaltung centro de mesa.
Es gab auch verschiedene zu Girlanden und Haufen dekorierte Keramikfrüchte, wie zufällig wirkend oder auch hübsch zu Mustern geordnet, grössere und kleinere Objekte, aber immer schön bunt. Meines ist etwa 40 cm lang, 14 cm hoch und 20 cm breit, das Obst hat also eine realistische Grösse, wenn man bei den Bananen die Grösse der kleinen, besonders süssen Plátanos, den speziellen Bananen von den Kanarischen Inseln, zugrunde legt.
Das Reiseandenken habe ich in den 80er Jahren aus Valencia mit nach Hause gebracht, das ich zum Glück noch vor den umwälzenden städtebaulichen Grossmassnahmen als Lieblings- und Wohlfühlstadt kennenlernen konnte, bevor die moderne Architektur mehr Tourismus dorthin brachte und der südlich der Stadt gelegene Strand von El Saler und der Campingplatz dort nicht mehr vorwiegend von spanischen Familien besucht wurden, die oft mehrere Steilwandzelte zusammenrückten, damit alle Platz hatten, die bei so einem Familientreffen am Wochenende zusammengehörten, bevor die Männer die Paella-Pfannen anheizten.
Das hat zwar mit Obst nichts zu tun, aber gehört zu meinen Erinnerungen, die sich ebenso an das Reiseandenken knüpfen, wie die Besuche und Einkäufe von frischen Lebensmitteln in der alten und schönen Markthalle, dem Mercat Central von Valencia – natürlich auch Obst.
Gekauft habe ich es im Kaufhaus ‚El Corte Inglés‘, wo ich damals gern in den Abteilungen für Haushalt, Möbel und Dekoration stöberte, weil doch vieles einem ganz anderen Geschmack und anderen Gewohnheiten folgte, als zuhause.
Das Bild habe ich schon einmal hier verwendet.
Diese Keramikfrüchte waren eine Zeitlang in Mode, sie wirken so einladend durch ihre leuchtenden Farben. Ich kann gut verstehen, dass du nicht daran vorbeigehen konntest. Ich konnte es auch nicht und brachte aus einem urlaub mal eine Schale mit aufgesetzten Zitronen mit. :-)
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Ja, an solche erinnere ich mich auch. 🙂
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Eine schöne Erinnerung und die Farben hätten mich auch angesprochen! Ist doch schön, wenn man sowas mitgenommen hat und sich immer noch dran erfreuen kann, sowohl hier und jetzt, als auch Urlaubsmomente in Markthallen.
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Schöne Keramik! Habe ich in Nordspanien noch nie gesehen, so was. — Centro de mesa heißt ja wörtlich „mitten auf dem Tisch“, wird normalerweise in Spanien für ein Blumenarrangement verwendet. Also nicht nur als Bild, sondern auch auf dem Tisch.
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Ja, so habe ich das auch verstanden, dass man es anstelle frischer Blumen oder frischen Obstes dekoriert.
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… hatte ich nicht kapiert ….
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Viele Männer machen sich vermutlich nicht so viele Gedanken über (dauerhafte) Tischdeko, und Wohnungen mit Keramikfiguren und Kunstblumen sind ja auch sonst nichts für jeden Geschmack. Ich war mal bei jemandem (im Elternhaus) in der Provinz Jaén zu Besuch und war wie erschlagen von all der dämmerig-kühlen Marmor-Pracht, geschnitztem Holz und diversen goldenen und keramischen Dekorationen hinter der von aussen unscheinbaren Fassade und den wegen der Hitze geschlossenen Läden plus heruntergelassenen Jalousien.
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Da hast du recht, ich bin mehr für das Spülen als für die Tischdeko zuständig 😊
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😀
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