Dieses weniger trockene Jahr ist wieder günstiger für meine Fingerhut-Pflanzen im Garten. Vor gut zwei Wochen öffneten die vereinzelt stehenden Pflanzen nach und nach ihre Blüten. Die Vorfahren der meisten stammen aus dem Wald und wurden schon von meiner Mutter gepflanzt. So versäen sie sich seit Jahrzehnten und wandern auf diese Weise im Garten herum, meistens ohne mein Zutun.
Die übliche Blütenfarbe ist fast immer Purpurrot, oft mit vanillegelbem Farbverlauf der oberen, festgeschlossenen Knospen, seltener ist Weiss mit roten Pünktchen und ganz selten völlig weisse Blüten. Die beiden weissen Varietäten werden vor allem im Gartenhandel mit alba = weiss als Zusatz dann als Weisser Fingerhut Digitalis purpurea ‚Alba‘ bezeichnet.
In diesem Sommer sind bisher auch keine Pflanzen mit sogenannten Pseudo-Pelorien dabei, wie man die eindrucksvoll durch Verwachsungen mehrerer Blüten zu einer Glockenform die Pflanze krönende „Superblüten“ nennt. Beispiele zu solchen Ausnahme-Fingerhutpflanzen kann man in meinem Blog-Beitrag vom 5. Juni 2017 > Roter Fingerhut (Digitalis purpurea), mit und ohne ansehen.
Wenn Hummeln die Blüten besuchen, kommen sie rückwärts wieder heraus, indem sie sich aus einer Blüte entweder herausfallen lassen, falls sie die Öffnung weit genug ist, oder sie müssen mühsam in Rückwärtsgang aus der Blütensackgasse herauskrabbeln und können erst am Schluss loslassen. Dabei bleiben auf jeden Fall Pollen an ihrenm Rückenpelz hängen, ob sie ihn sammeln wollten oder nicht.
Speziell sieht die nächste Fingerhutpflanze aus, deren heller rosafarbene Blüten kleiner und mit ihrer kürzeren „Unterlippe“ etwas anders geformt sind, weiter auseinander und weniger hängend vom Stängel abstehen und ausserdem nicht so dicht wie bei dem „normalen“ Roten Fingerhut Digitalis purpurea, den ich sonst im Garten habe.
Ich kann nur vermuten, dass es sich um einen reichlich spät erwachten Samen-Nachkömmling anderer, nicht heimischer Fingerhut-Arten handelt, die ich vor etlichen Jahren mal im Staudenhandel gekauft habe, aber anderen Bezeichungen ich mich nicht mehr erinnere. Damals sind sie nach dem Abblühen einfach ohne Nachkommenschaft verschwunden, aber hier meine ich Eigenschaften wiederzuerkennen und hoffe, dass sie sich in Nachkömlingen erhalten.
Die Fotos in diesem Beitrag sind im Zeitraum vom 12. bis 23. Juni 2021 im Garten aufgenommen, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte die Bilder die kleinen Bilder in der Galerie anklicken.
These are so beautiful. We’ve had them in the past, but it’s too dry this year.
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The seeds will hopefully hold on, as they did here.
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Wunderschön, vor allem die purpurne Großaufnahme mit Wildbiene. Wie fein ist doch die Musterung! (Sie sind natürlich für uns giftig).
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Es ist so vieles, sogar sehr vieles ähnlich giftig, was die Menschen an Zierpflanzen in ihren Gärten hegen, da darf ein heimischer Fingerhut das ruhig auch sein.
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Ja, selbstverständlich darf er das!!
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Wunderschöne Blüten aber giftig, also aufachten…
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Eine wunderschöne Pflanze, vor allem die „gewöhnlichen“ mit ihren gepunkteten Blüten. Ich habe hier dieses Jahr auch schon viel mehr als im letzten Jahr entdeckt.
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Es war ein feuchterer Frühling, zum Glück. Vielleicht wird dieser Somer auch weniger arg.
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So viel Fingerhut! Bei uns im neuen Garten tut er sich schwer, im alten war alles voll davon …
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Die letzten drei Jahre waren wegen der Trockenheit sehr ungünstig, da hat er es überall schwer, glaube ich. Wenn er auch nur ein bisschen blühen und sich versäen kann, geht es aber hoffentlich noch weiter. Die Samenhaltbarkeit dauert ja bei den meisten Wildpflanzen ein paar Jahre.
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