Nachmittags unter Regenwolken: altes Holz, Pilze und Flechten

Gestern Nachmittag waren wir früher unterwegs, und graue Regenwolken hingen düster über der Landschaft. Weil ich aber die Gänse und Schwäne schon von weitem schreien hörte, hatte ich nicht nur das Handy, sondern auch die Taschenkamera mit dabei, mit der man auch Zoomaufnahmen machen kann. Zuerst fotografierte ich allerdings nicht die Vögel, sondern das alte Holz zweier abgestorbener Bäume am Wegrand:

Bild 1 zeigt den noch einigermassen aufrecht stehenden Stamm einer Eberesche Sorbus aucuparia, aus dessen Holz saprobiontische Austernseitlinge Pleurotus ostreatus spriessen und dessen abplatzende Borken- und Rindenschicht von Gewöhnlichen Gelbflechten Xanthoria parietina u.a. besiedelt ist.
Ich zeigte sie schon einmal aufs Datum genau heute vor zwei Jahren, nämlich am 11. Januar 2021 im Beitrag > Ex Eberesche mit „Vorher- / Nachher-Bildern“. Die Ebereschen hier in der Umgebung sind während der vergangenen Dürresommer überraschend schnell abgestorben: sie sind leider, wie die Birken auch, sehr hitzeempfindlich.

Bild 2 gibt das Detail eines verrottenden Stammes wieder, der schon so lange liegt, dass ich vergessen habe, ob es mal eine Schwarz-Pappel Populus nigra war, wie noch eine weitere in der Nähe steht, oder ob es doch eine Espe bzw. Zitterpappel Populus tremula gewesen sein mag, von denen auch ringsum etliche stehen. Immerhin bliebe es in der Gattung. Weil das Holz so schön geschwungene, verschiedenfarbige Linien aufweist, tippe ich auf ersteres, weil auch die lebenden Espen immer so schöne „Augen“ auf ihren Stämmen aufweisen, wie z.B. > hier zu sehen wäre.
Dass die Linien ausserdem den Formen den Ränder von Eichenblätter ähneln, wie sie zufällig vom Wind dorthin getrieben und versammelt wurden, finde ich gleich doppelt schön.

Die beiden Fotos sind vom Nachmittag des 10. Januar 2023, aufgenommen in der Feldmark zwischen Lüchow und Wustrow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Beide Bilder kann man zum Vergrössern anklicken.