Auch diese Fotos sind wieder vom Spaziergang zur Jeetzel, den ich gestern mit Maxima unternommen habe, damit sie nach der ganzen Herumknallerei zwischen Weihnachten und Neujahr endlich mal wieder etwas richtig Tolles erlebt.
Im Bereich der Bäume entlang der Jeetzel steht ein spezieller Baum, den ich seit einigen Jahren schon beobachte, denn an ihm gedeihen prächtige Gemeine Zunderschwämme Fomes fomentarius. Man hat ihn vor Baumfällarbeiten im Winter 2016 eigens markiert und als Habitatbaum geschützt, siehe > Spaziergang am 21. Dezember 2016. Seitdem beobachte ich seine Veränderungen mit Spannung, z.B. hatten sich schon > im November 2018 schon beachtliche Zunderschwamm-Exemplare daran entwickelt.
Inzwischen hat er viele Spechtlöcher und trägt etliche Zunderpilze mit Durchmessern von Suppentellern. Leider fand ich diesmal zwei davon abgebrochen am Boden liegend, siehe Bilder 2 bis 4.
Wie auf Bild 2 (oben) habe ich den Zunderschwamm aufgefunden, den ich für die dritte und vierte Aufnahme aus der Nähe fotografierte bzw. umdrehte. An der vom Baumstamm heruntergebrochenen Stelle sieht er aus wie mürbes Holz.
Auf Bild 3 (unten) lassen sich etliche Löcher erkennen, Frassgänge von Insektenlarven, und bei genauerem Hinsehen oben links findet sich ein kleiner Kugelspringer. Diese gehören zu den Springschwänze Collembolen, die wiederum zu den Gliederfüssern Arthropoda zählen, nicht zu den Insekten.
Auf Bild 4 (rechts) sieht man eine gelbliche Gemeine Haarschnecke Trochulus hispidus, eine kleine, sehr verborgen lebende Laubschneckenart, die in Mitteleuropa weit verbreitet ist, wo man sie unter altem Laub, Totholz und gern auch am Boden von Brennnesselbeständen finden kann.
Neben dem behaarten Schneckenhäuschen sind einige verschieden grosse Gemeine Rollasseln Armadillidium vulgare zu sehen, die sich an der auf dem Boden liegenden Unterseite des Zunderschwamms verborgen hielten. Die dunkelgrauen Tierchen mit den grünlichen Flecken gehören ebenfalls nicht zum Insektenreich, sondern zur Klasse der Höheren Krebse Malacostraca.
Nachdem ich neugierig daruntergeschaut hatte, legte ich den grossen, holzigen Brocken wieder genau so zurück wie vorgefunden, damit die Tierchen wieder in Sicherheit waren.
Auch diese Handyfotos sind vom Vormittag des 2. Januar 2023, als Maxima und ich an der Jeetzel waren, bei Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Man kann die Bilder zum Vergrössern anklicken.
Tolle Funde! Ich finde die ja immer zu spannend, auch was sich in den Zunderschwämmen alles tut. Dazu habe ich gerade gelernt, was alles keine Insekten sind, hüstel. Ist mir irgendwie entgangen ;-)
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Das ist ja sogar bei den Insektenzählungsvorschlägen vom NABU irritierend, wenn da steht, man solle doch ruhig Mal unter Holz und Steine gucken. Da denkt man doch automatisch an Asseln.
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Stimmt :-)
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