Das Dutzend ist voll.

Inzwischen sind Maxima und ich zur Übung im Umgang mit mehr und anderen Geräuschen und Geschehnissen schon oft nach Lüchow spaziert, doch nicht jedes Mal gibt es Fotos davon, daher ist dieser Artikel lediglich der 12. Bildbericht im Blog. Der elfte war vom Ostermontag, dieser zwölfte ist vom frühen, bereits sonnigen Muttertagmorgen.
Um Viertel vor sieben waren wir schon auf dem südlichen Lüchower Jeetzeldeich, und das Gras ist dort bereits ganz beachtlich hoch gewachsen. Maxima musste immer wieder hochhüpfen, um mehr zu sehen.

2022-05-08 6h49 b. Lüchow Maxima a.d. Jeetzel

Wir überquerten die Jeetzel bei der nächsten Brücke und gelangten zu den ältesten Häusern Lüchows. Das kleine Ensemble steht an einer Gasse, die rings um die St. Johanniskirche führt. Die alte Lateinschule hinten rechts wurde 1699 gebaut, bei dem kleinen Hau in Hellblau weiss ich es nicht, aber das nach innen geneigte Fachwerkhaus in der Mitte stammt von 1611. Aufgrund ihrer Lage hinter der St. Johanniskirche – siehe unten – blieben sie vom nahezu alle Häuser Lüchows vernichtende Stadtbrand im April 1811 verschont.

2022-05-08 7h Lüchow a.d. St. Johannis-Kirche, die ältesten Häuser v. Lüchow

Bei der > St. Johannis-Kirche handelt es sich um eine gotische Backsteinkirche, die zu Beginn des 16. Jh. anstelle eines Vorgängerbaus errichtet wurde. Das Gebäude selbst hat keinen Glockenturm. der steht rund hundert Meter entfernt und war > hier schon einmal zu sehen. Über dem Eingang hängt seit „Corona“ ein ermutigendens Zitat (2. Timotheus 1,7). Die beiden roten Herzballons hat jemand mit privaten Glückwünschen für ein Brautpaar an der Tür befestigt, und sie schwebten sachte raschelnd bei jedem Luftzug an ihren Schnüren hin und her.

2022-05-08 7h03 Lüchow a.d. St. Johannis-Kirche Nordseite (3)

Maxima erfüllten diese Aktivitäten der schwebenden Herzen mit Argwohn. Sie wider-setzte sich meinem Wunsch, näher an die Tür heranzugehen, um die anhängenden Kärtchen zu lesen. Glücklicherweise ist die Abroll-Leine mit ihren 5 Metern lang genug und ich kam gerade so eben trotzdem hin. Dass Maxi diese Episode auf dem Rasen ausgesessen hat, statt furchtsam davonzustreben, war mir schon Übung im Aushaltenmüssen genug.

Wie man auf dem dritten der Bildergruppe sieht, ist von dem Standpunkt vor der Kirchentür die Ostseite des Amtsturms zu sehen, und darum gingen wir über einen schmalen Verbindungsweg in den kleinen Park hinüber, den sogenannten Amtsgarten. Dort freute es mich, dass sich an der Böschung die grünlich-weissen Nickenden Milchsterne Ornithogalum nutans ausgebreitet haben und gedeihen, an denen ich in der Kindheit und Jugend immer wieder vorbeigekommen bin. Das hatte ich nach der Überarbeitung und Umgestaltung der gesamten Anlage nicht erwartet.

Die grauschwarzen Dohlen Corvus monedula mit den faszinierend hellen Augen, die ebenfalls seit vielen Jahrzehnten den Amtsturm als Aufenthaltsort und Nistplatz nutzen, sassen zu, Teil gemütlich in der Sonne und putzten sich, während andere Artgenossen mit ihrem typischen Geschrei den Turm umflogen. Undenkbar, dass sie es nicht tun, diese Geräuschkulisse gehört unbedingt dazu. Unten sieht man die nördliche Seite des Turms, von der Burgstrasse aus gesehen, daneben die Burgstrasse / Ecke Junkerstrasse. Geradeaus ginge es durch die Burgstrasse zum Marktplatz.

Zum Marktplatz gingen wir diesmal aber nicht, da waren wir schon > am 11. April ’22. Stattdessen machten wir uns wieder auf den Heimweg, und von dem Wegabschnitt über die Jeetzelbrücke, die Theodor-Körner-Strasse und die Salzwedeler Strasse habe ich diesmal keine Fotos gemacht, sondern erst wieder draussen, nachdem wir den Stadtrand hinter uns gelassen hatten. Die ersten Landwirte hatten wegen der anhaltenden Trockenheit mit der Feldberegnung begonnen. Mittlerweile fünf Tage später ist der Bedarf durch die einsetzenden heissen Tage noch gestiegen.

Der Graureiher Ardea cinerea stocherte auf Nahrungssuche im Boden eines trockenen Ackers oberhalb des Ufers vom Königshorster Kanal, während die niedliche Gruppe von kleinen Stockenten-Küken Anas platyrhynchos auf dessen Wasser herumpaddelte bzw. sich bei unserer Annäherung ganz ruhig verhielt. Einige weitere Kükengruppem waren mit ihren Elternvögeln zu sehen, andere, wie die abgebildeten, ohne Eltern sich selbst und dem Schutz ihres Instinkts für Gefahren und ihrer Tarnfarben überlassen. Maxima war zum Glück wieder ruhig, darum konnte ich sie fotografieren.

2022-05-08 7h41 b. Lüchow Königshorster Kanal Stockentenküken

Diese Fotos sind vom 8. Mai 2022, aufgenommen ungefähr zwischen Viertel vor sieben und Viertel vor acht Uhr in und bei Lüchow, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder zum Vergrössern anklicken.

12 Gedanken zu “Das Dutzend ist voll.

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