Graubraungrün und trist wirken derzeit die meisten Eindrücke, obwohl das Grün in der Landschaft eigentlich undbestreitbar frisch aussieht. Heute Morgen geschah wieder Murphy’s Law-gemäss, dass ich mir bei Sonnenlicht hoffnungsfroh die „richtige“ Kameratasche umhängte, statt nur mit Handy oder Taschenkamera loszugehen, aber die Sonne schneller verschwand, als ich jenseits der Häuser die ersten beiden Motive festhalten konnte:
die Salweiden-Kätzchen Salix caprea haben sich nämlich hier und da schon ihrer rotbraunen Knospenhüllen entledigt und zeigen sich in grauem Pelz mt etwas rötlichem Schimmer darin. Als ich wenige Schritte weiter den Schlehenast Prunus spinosa mit seinem verschiedenartig gemischten und sattgrünen Moos- und Flechtenbewuchs fotografierte, war die Sonne schon hinter grauen Wolken verschwunden. und bis ich die Rehe Capreolus capreolus entdeckte und heranzoomte, die im Windschutz eines Grabens lagerten, zwei Erwachsene und ein Kitz, war das Licht schon fort.
Bis ich eine knappe halbe Stunde später den Mäusebussard Buteo buteo auf einem Weidezaunpfahl fotografierte, wurde es nicht mehr heller. Den blass blaugrünen > Mauerflechten Lecanora muralis auf dem asphaltierten Feldweg gefällt das Wetter offensichtlich. Was schon seit vielem Jahren während der Sommer aussieht, als wäre auf dem befestigten Weg vor längerer Zeit hellgraue Farbe verkleckst worden, oder wie Kaugummireste, glitscht nun beim Drauftreten und zeigt deutliche kleine „Näpfchen“, die Fruchtkörper bzw. Apothecien. Ausserdem bekommen die Mauerflechten offenbar auch Gesellschaft von einer weiteren, olivgrünen Flechtenart, derzeit nur pünktchenklein.
Zwar sind die Baumpilze, die ich auf dem Totholz fand, nicht so gut abgebildet, wie ich es mir gewünscht hätte, und ihr Wuchs auch irgendwie unordentlich wirkt und nicht so schön fächerartig wie meist auf Bestimmungsbildern, reicht es, um sie den Trameten Trametes zuzuordnen; oben rechts im Bild könnte man meinen, es könnte sich um Schmetterlings-Trameten Trametes versicolor handeln, auch Bunte Tramete oder Schmetterlingsporling genannt.
Die Fotos sind vom späten Morgen des 11. Februar 2022, aufgenommen in der Feldmark bei Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder zum Vergrössern anklicken.
Ich war vorhin mal draussen, musste aber zweimal meine Kamera längere Zeit unter der Jacke verbergen.
Immerhin eine sehr kleine Fliege, eine wintermücke und eine mistbiene fotografiert!
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Regentropfen und Mücken sind hier der auffälligste „Flugverkehr“.
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Ja, so ist es :-)
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Lichen, deer, hawk and fingi. Beautiful.
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Thank you, Timothy!
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Deine Bilder sind aber trotz schiet Wetter sehr schön und wird schon noch Frühling werden… 😉🍀
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Danke, Hanne. Ich bin ja gar nicht anspruchsvoll und brauche keinen frühzeitigen Frühling, aber einmal in der Woche einen ganzen Tag Sonnenlicht wäre einfach schön.
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Einen vorgezogenen Frühling brauche ich auch nicht, zumal ich noch immer auf zumindest etwas winterlichen Schnee hoffe. Aber wenigstens etwas Sonne zwischendurch immer wieder in dem schon so langen Grau am Himmel hebt die Stimmung ungemein.
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Das ist es.
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Vergleichbares Wetter hier bei uns, weshalb ich mich ausnahmsweise trotz Sonne, aber eben zwischendrin auch Hagel nicht zum fotografieren aufraffen konnte. Du hast trotz schnell schwindenden Lichts einige schöne Motive gefunden und der Trametenbewuchs ist (besonders) schön.
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Danke! Mir geht es ja ähnlich mit dem Aufraffen. Es fühlt sich einfach blöd an, auf einem Hundespaziergang eine Kameratasche herumzuschleppen, die man auf dem ganzen Weg kaum einmal öffnet und wenn, nur mit der Aussicht auf mehr oder weniger fragwürdige Ergebnisse.
Heute sieht es dank einer frostigen Nacht und immernoch klarem Himmel und Sonnenschein über Rauhreif erfreulicher aus. Ich hoffe, es hält noch ein Stündchen an, oder zwei.
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Wir hatten Glück, die Sonne hielt sich unangekündigt fast den ganzen Tag. Ich kenne das mit der Kameramitschlepperei sehr gut. Als ich eh wechseln musste entschied ich mich deshalb für eine bedeutend kleinere MFT Systemkamera, die ich mit sehr kleiner Hüfttasche mit kleinem Equipment immer dabei haben kann.
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Es ist eigenartig: Ich sehe auf meinen Wanderungen zur Zeit überall Baumpilze. (Du hast mich sensibilisiert!)
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Das ist fein! Mir geht es auch oft so, dass ich woanders eine augenöffnende Anregung mitnehme, und ich finde, die kann man gerade in der weniger lebhaften Jahreszeit gut gebrauchen.
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Unglaublich wie viele verschiedene Grüntöne auf deinen Fotos auftauchen, auch noch ohne besonders frühlingshafte Töne
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Ja, da hast du recht, Myriade, in der Zusammenschau der Bilder fällt das noch mehr auf als während des Aufenthalts draussen. Durch die Vereinzelung beim Fotografieren bekommt man die ersehnte Vielfalt, die einem mit blossem Auge in der Gesamtheit oft entgeht.
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Das frische Grün des Mooses ist im Moment doch wirlich eine Freude.
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Das stimmt!
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Ja, deine Bilder zeigen die schnellen Wetterwechsel der letzten Woche. Wie oft ging es mir ähnlich. Da dachte man, man hätte Zeit für ein paar Fotos und zack, war schon wieder alles Geschichte. Trotzdem hast du einen Kessel Buntes mit nach Hause gebracht, der sich gelohnt hat. Mit Licht kommt das Moos natürlich noch schöner rüber.
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Das leuchtende Moosgrün kann selbst bedeckter Himmel nicht mindern. Zum Glück.
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Wohl wahr. Außerdem hattest du da ja auch noch n büschen Licht :-)
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