Vorgestern streifte ich auf der Suche nach einem Ypsilon durch die Wohnung und sah bei Regalfächern und selbst hinter Schranktüren ganz genau hin, hatte ich doch die Idee, auch Bücher mit einzubeziehen.
Doch das Ypsilon stand immer nur mittendrin oder als Endung, ich fand keines als Initiale.
Wäre nur ein einziger Autor dabei gewesen, dessen Name tatsächlich mit dem Buchstaben Y beginnt, hätte ich selbst ein einzelnes Exemplar und seinen Standort beschrieben, denn wie meine Bücher über die Wohnung verteilt sind, nach Autoren, Genres und meinen Vorlieben im jeweiligen Raum sortiert, hat für mich Bedeutung. Aber trotz der vielen Buchreihen fügte sich nichts.
Dann stand ich vor der Sammlung alter Langspielplatten und ich überlegte: Kann man das gute alte LP-Album Yessongs aus den 70er Jahren > für die Zimmerreisen 12/2021 mit X, Y oder Z gelten lassen, auch wenn die Hülle nur wenige Millimeter breit im Regal sichtbar ist?
Nach wie vor finde ich die Musik der Progressive-Rock-Band Yes genial. Zusammen mit Roger Deans phantastischen Cover-Grafiken mit den schwebenden Bruchstücken zerbrochener Inseln weckt das Album bei mir viele Erinnerungen, nicht nur an meine Teenager- sondern auch an spätere Jahre. Ab und zu höre ich das alte Album trotz seiner gruseligen Tonqualität auf dem Plattenspieler und deshalb erwähne ich es hier als Teil meines „wohnenden Lebens“.
Das Album bedeutet mir mehr als nur Erinnerungen, in denen ich mich sehr genau in vergangene Situationen zurückversetzt fühle.
Grafiken wie diese rechts eingefügte haben wahrscheinlich damals auch meine Vorstellungswelt beim Zeichnen beeinflusst, mit der ich meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen versuchte, wenn auch nicht so gut, sondern nur mit Bleistift-, Holzbuntstift- oder Kugelschreiber-Linien, während der Schulstunden oder in den nach aussen hin langweiligen Stunden zuhause und dann begleitet von genau ausgewählter Musik.
Man findet im Web neben vielen Abbildungen, die über die Jahre hin mal zur jeweiligen Auflage eines Yessongs-Albums dazugehörten oder nicht, natürlich auch Wikipedia-Einträge, wobei der englische erheblich detaillierter ist als der deutschsprachige, und deshalb habe ich ersteren verlinkt: > Yessongs-Wikipedia (en).
Oh, du hast den Buchstaben „y“ schön untergebracht – das bin ich neidisch … bei der Band Yes musste ich ganz tief in mein Musikgedächnis hinab steigen und bin mir noch nicht sicher, ob ich damals auch einmal eine LP hatte …
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‚Tormato‘ habe ich auch noch von Yes. –
Danke! Das ist bei mir bei manchen LPs auch schwierig. Ich hatte in meiner Schulzeit mit meinem Bruder so eine Art Abkommen, dass wir nichts doppelt kauften, und mit Ehemann #1 war es natürlich auch so, dass man am Ende nur die wieder aussortiert hat, die man mitgebracht oder nur für sich selbst gekauft hat: da fehlt dann nachher einiges, und man merkt es erst, wenn man etwas suchtvon dem man doch so sicher war, es immer wieder aufgelegt zu haben.
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Jetzt habe ich den ruhigen Nachmittag genutzt, um mit Hilfe von Youtube die Zeit zurück zu den Yes-Zeiten zu drehen. Aber, wieviel ich mir auch anhöre – Yes ist damals völlig an mir vorbei gegangen. Auch an die Cover kann ich mich nicht erinnern. Vermutlich war mir als damaligem Zapp-Fan die Musik zu weich-artifiziell …
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Dafür ging Zapp an mir vorbei. Mein damaliger Musikgeschmack war schon ziemlich weich-artfiziell, um den Ausdruck aufzugreifen. Barvclay James Harvest war mir zwar zu depressiv, aber Genesis, Alan Parsons, Supertramp die fand ich schon gut. Ekseption gefiel mir, aber Deep Purple auch.
Ich selbst war damals mit klassischer Musik sehr aktiv, instrumental- und chormusikalisch. Ich mochte überhaupt sehr viel Verschiedenes und das ist eher mit der Zeit noch mehr geworden. Nur so wichtig wie früher ist es mir nicht mehr.
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Früher definierte man sich über seinen Musikgeschmack. Verliert wie mancherlei mit den Jahren seine Wichtigkeit, aber meine Vorliebe für das Schiefschräge, auch in der klassischen Musik, ist geblieben … aber im Grunde – darüber wollte ich auch mal was im Blog schreiben – bleiben die Lautsprecher immer öfters aus und die Kopfhörer im Regal …
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Es ist ja gerade eine gute Zeit zum Schreiben.
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Alles gilt, was sich finden läßt, würde ich sagen, auch eine dünne LP. Das Cover ist schön. Es lädt ebenfalls zu Gedankenreisen ein. So ein bißchen phantastisch, märchenhaft. Die Musik ist wirklich 70er. Da war ich noch etwas jung, aber die Art kommt mir bekannt vor ;-) Ich finde es immer wieder faszinierend, daß man mit den musikalischen Erinnerungen direkt in die erlebten Momente eintauchen kann (was mir mit Gerüchen, besonders draußen, übrigens genauso geht. Das Erinnerungszentrum soll ja nah an den Geruchsorganen liegen). Besonders intensiv empfinde ich das bei Musik aus jungen Jahren, so Schulzeit bis Anfang 20er. Musik ist ein guter Gedankenreisenbegleiter, also gut ausgewählt!
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Mir geht das ganz genauso, auch mit Gerüchen. Bei manchen Sachen rieche ich den Duft meines damaligen Tagebuchs, eines dieser Asienbücher mit dem schönen gewebten, seidigen Einband und innen den linierten, mit rosa Asienmotiven bedruckten Seiten. Du hattest über die auch mal geschrieben, da bin ich mir sicher, du kennst den Duft.
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Ja, den kenne ich auch! Mich erinnert er an diese Ladenkette mit N… ;-) Ich finde, die Läden rochen schon so. Manchmal, wenn ich vor die Tür gehe und es ist eine besondere Luft, dann denke ich, ach ja, wie damals 19epfig in soundso oder als das und das war. Finde ich immer wieder faszinierend, wie ein Zeitsprung!
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„Mit N“ sagt mir nichts. Mein erstes solches Buch hatte ich aus einem Tee- und Asienladen in Uelzen, der Mitte bis Ende der 70er sicher zu keiner Kette gehörte, die späteren Bücher hatte ich aus einem Hilfe-durch-Handel“-Laden in München.
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NanuNa….? Gabs bei euch sicher nicht. Ich komme aus der Stadt, wo sie ihren ersten Laden hatten. Da habe ich sie jedenfalls her. Interessant, dann gab es diese Bücher also auch anderswo (warum auch nicht, aber ich dachte, es gäbe sie nur dort ;-)
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Hätte sein können, denn es gibt die Firma lt. Wikipedia seit 1972, aber du weisst ja, ich war ein Zonenrand-Landei, das war bis zur Wende nicht die Region der Wahl für Ketten.
Die haben sich erst auf diese Gegend gestürzt, als die Grenze für die DDR-Bürger durchlässig wurde und sie zum Einkaufen „rüberfuhren“.
Da war ich aber schon in München und da gab es viele verschiedene Läden, in denen man genau diese Bücher und kleineren Büchlein bekommen konnte. Es war wohl schon immer Massenware, aber hübsch.
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Seit 1972? Hätte ich nicht gedacht. Aber in meiner Jugend habe ich viel Geld dorthin getragen ;-) Da gabs immer viel schönes Gedöns und jede Menge dieser hübschen Kladden, in allen Farben und Formen.
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Gedönsläden sind so ein Jugend-Ding, so etwas wie die Nachfolger für das Spielzeug.
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^^ In der Zeit meint man noch, alles mögliche haben zu müssen. Solange das Taschengeld reichte, durfte man ja noch was ohne Bedenken verprassen. Im Erwachsenenalter macht man überwiegend Kosten-Nutzen-Abwägung.
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Und dann musste man ja andauernd für irgendwen kleine Geburtstagsgeschenke besorgen…
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Stimmt, das waren immer besonders tolle Rechtfertigungen ;-)
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Und für welche Schrecklichkeiten …
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…flöt….
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Ja, jeder sollte einen Puschel auf dem Stift haben!
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^^
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