Asiatische Marienkäfer Harmonia axyridis sind im Erscheinungsbild extrem wandelbar. Am häufigsten sieht man sie mit orangefarbener bis roter Grundfarbe auf den Flügeldecken, darauf können bis zu 19 schwarze Punkte zu sehen sein. Manchmal sind die Punkte verblasst oder fehlen, können aber auch so gross werden, dass sie wie mit zu feuchter Farbe hingetupft und verlaufen aussehen. Es gibt auch die sogenannte melanistische Form mit schwarzen Flügeldecken mit zwei oder vier auffallend grossen, orangenen oder roten Punkten. Das betrifft auch die Zeichnung auf dem Kopfschild mit dem eigentlich wichtigsten Merkmal, denn wird der normalerweise hell-gelbliche Halsschild mittig durch eine schwarze „M“- bzw. „W“-förmige Zeichnung charakterisiert, kann andererseits der mittlere Teil des Halsschildes schwarz sein, und die Zeichnung veschwunden, so dass es nur helle Seiten gibt. So wie bei diesen beiden:
Bild 1 mit einem orangegrundigen und schwarzgefleckten Harlekin-Marienkäfer in der Rückenansicht, der auf goldgelben Feldahornblättern sitzt, zeigt – trotz gewisser Ähnlichkeiten – ein anderes Exemplar als Bild 2, auf dem ein ähnlicher in Vorderansicht auf Holz zu sehen ist.
Bei ersterem ist der Schwarzanteil viel höher als beim zweiten Käfer, sowohl auf den Flügeln, bei denen mehrere Punkte so auffallend ineinander übergehen, dass sie man sie nur noch Flecken nennen mag, als auch auf dem gerade mal weissgerandeten Halsschild, während auf Bild 2 zwar das „W“ auch vom Schwarz verschluckt wurde, aber zwei deutlich grössere weisse Flecken geblieben sind.
Zum Vergleich kann man einen Asiatischen Marienkäfer „mit W“ im folgenden Beitrag aus dem März ansehen > hier.
Die meisten Marienkäfer, die ich in den letzten Oktobertagen und ersten beiden Novembertagen sah, waren Asiatische Marienkäfer in solchen dunklen Variationen. Ob das auch mit der Temperatur zusammenhängen mag, wie die Aberrationen bei manchen Schmetterlingsarten? Darüber hatte ich im Zusammenhang mit andersgefärbten Tagpfauenaugen geschrieben > hier. Im Hinblick auf Käfer fand ich bisher nichts dergleichen.
Das hochformatige Foto ist vom 31. Oktober, das Querformat vom 2. November 2021, aufgenommen im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder zum Vergrössern anklicken.
Lovely.
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Always surprising with their varieties. Thank you, Timothy!
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Wunderschön!
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Danke, Gisela!
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Ich war letzte Woche in einem kleinen Häuschen am Wald, in dem ich schon ein paar Jahre zu dieser Zeit nicht mehr war. Es gibt da eine windgeschützte Ecke an der Haustür, wo im Herbst die Nachmittagssonne hinscheint. Schön warm ist es dort.
Dort tummeln sich dann hunderte, tausende Marienkäfer.
Dieses Jahr waren das ausschließlich Asiatische.
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Am Wochenende waren sie hier auch nochmal hevorgekommen, genauso. Man kann gespannt sein, wie die Verhältnisse sich im kommenden Jahr entwickeln. Hier ist auf jeden Fall die Trockenheit am geringen Marienkäfer-Aufgebot schuld gewesen, während es anderswo in Deutschland ja nicht gerade an Wasser mangelte. Gibt es wegen zuwenig saftigen Grüns weniger Blattläuse, steigen nämlich die Asiatischen Marienkäfer einfach auf „Mischkost“ um und vermampfen Eier von heimischen Marienkäfern genauso wie Schmetterlings- oder Blattwespeneier. Wäre das nicht oft bedauerlich, könnte man diese Fähigkeit echt bewundern.
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Ohweh!
Und ich hatte mich schon gefragt, wie so eine Verdrängung bei Marienkäfern funktioniert.
Dort wo das Häuschen steht, hatte es ein paar Jahre im Sommer kaum geregnet.
Es war der erste Sommer seit langem mit einigermaßen vernünftigem Niederschlagsangebot.
Also nicht zu vergleichen mit der Regenmenge hier bei uns im Pott. Wir hatten ausreichend in diesem Sommer.
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Das Häuschen wird doch nicht etwa im Wendland stehen … Wir haben seit 2017 Dürre.
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Thüringen. Das ist anscheinend so ähnlich schlimm wie bei euch.
Meine Eltern mussten dieses Jahr schon etliche Bäume fällen, die einfach keine Kraft mehr hatten. Schlimm! :-(
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Da gibt es auch so elend trockene Gebiete, soweit ich gesehen habe. Die Webseite mit dem Dürremonitor ist interessant in der Hinsicht. Viele Bäume sind bei uns auch abgestorben oder krepeln vor sich hin. Die jahrzehntealten Bäume können sich mit ihrem Hauptwurzelwerk einfach nicht mehr anpassen. Überall wird gesägt … Das ist zum Idefixen: jaul
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Dem ist leider tatsächlich nichts mehr hinzuzufügen … :-(
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Jetzt hatte ich mich gerade ans W gewöhnt, um sie zu unterscheiden, schon nimmst du es mir wieder ;-) Das ist ja zum Verrücktwerden. Ich glaube, so einen ähnlichen wie links sah ich gestern, erstmalig. So verlaufen oder vermischt war mir bislang noch keiner begegnet. Leider haben sie hier dominiert, auch wenn es im frühen Frühjahr kurzzeitig andersrum aussah, als würden die Einheimischen obsiegen.
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Genau, angefangen hat das hier leider insgesamt magere Marienkäferwesen des Jahres 2021 genau andersherum.
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Ich erinnere mich und hatte mich gefreut.
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