Erst seit Mitte Mai liessen sich im Frühling 2021 erste Wespen im Garten blicken, auch noch nicht so viele verschiedene Arten wie in den Vorjahren. Nicht einmal in den späten Sommermonaten, in denen die Völker normalerweise am grössten sind, und sie einem am meisten auffallen könnten, waren es recht wenige. Es kam früher selten vor, dass man Wespen vermisst hätte, aber es fühlt sich ohne oder mit nur wenigen auch falsch an.
Die Gallische Feldwespen bzw. Haus-Feldwespen Polistes dominula (Bild 1, oben) und die weniger aufdringlichen Deutsche Wespen Vespula germanica (Bild 2, unten) waren in diesem Jahr die von mir am häufigsten im Garten beobachteten „Gelbjacken“, und einige fliegen immernoch an den Herbstastern herum. Vermutlich handelt es sich bei beiden um Jungköniginnen, die sich jetzt noch Kräfte anfuttern müssen, um erfolgreich überwintern zu können.
Die Fotos sind am jeweils sonnigen 20. und 25. Oktober 2021 an den Bunten Glattblatt-Astern Aster x versicolor im Garten aufgenommen, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Solange das sogenannte „Novemberkraut“ noch so reichlich blüht, haben die Insekten auch im späteren Herbst noch genug Nahrung.
Wir hatten eigentlich jeden Sommer sehr viele Wespen im Garten, aber in diesem Jahr sah ich fast keine dieser gestreiften, manchmal echte Störenfriede bei uns.
Liebe Grüße, Hanne
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Das ist interessant, dass es auch bei dir so auffallend ist. Vielleicht hatten sie, wie die Marienkäfer auch, zuwenig Futter für ihre Larven, denn die brauchen ja auch Insekten als Nahrung.
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Bei uns waren dieses Jahr auch sehr wenige Wespen zu sehen. Voriges Jahr haben sie sich mit Vergnügen und in Massen über die hängen gebliebenen überreifen Weintrauben hergemacht. Dieses Jahr lässt sich auch da keine Wespe blicken. —
Dafür hatten wir in Asturien ein Wespennest am Haus, zwischen Fenster und geschlossenem Fensterladen. Und zwar die asiatische Wespe, die die Spanier für besonders aggressiv halten und die dort deswegen offiziell bekämpft wird. Da habe ich das Nest in „Schutzkleidung“ zerstört und die herumirrenden Wespen mit Spray bekämpft. Scheinbar stimmt es, was man lesen kann, dass nämlich diese Wespenart Fliegen bekämpft, denn noch nie waren nach unserer Abwesenheit so wenige tote Fliegen im Haus.
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Die Asiatische Wespe (Vespa velutina) habe ich erstmal im Web suchen müssen. Auf der Webseite costanarichten.com fand ich einen Artikel, der besagt “ … Für den Menschen ist die Vespa velutina zwar normalerweise nicht gefährlicher als die heimischen Wespen-Arten – aber auf ihrem Speiseplan stehen Bienen ganz weit oben. …“
– weshalb sie besonders aus Imkersicht eine Gefahr darstellt.
Auch weiteres Interessantes über ihr Erscheinen in Europa steht dort beschrieben und zum Glück alles auf Deutsch und mit guten Abbildungen:
https://www.costanachrichten.com/service/residenten-ratgeber/killerwespe-asiatische-wespe-vespa-velutina-spanien-gefaehrlich-menschen-stich-nest-90487679.html
Momentan scheint man hierzulande von ihnen noch nicht viel zu wissen, ausser dass 2014 ein Nest in Rheinland-Pfalz die Ausbreitung der Asiatischen Wespe bis nach Deutschland bestätigt hat, aber man weiss ja nicht, wie schnell es gehen mag, wenn die Winter weiterhin nicht allzu feindselig für wärmeliebende Insekten sind.
Danke für die Erwähnung, auch deshalb!
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Die asiatische Wespe, habe ich gelesen, ist weniger Wärmelieferungen als anpassungsfähig. In den asturischen Bergen ist es ja nicht allzu warm, da fällt im Winter ja auch Schnee. Dass diese Wespen Honigbienen gefährden, kann gut sein. Dieses Jahr waren wirklich sehr wenig Bienen auf unserer Brombeerhecke. Früher war da ein großes Summen in der Luft. Aber, Vorsicht, denn erstens habe ich die Brombeerhecke verkleinert und zweitens haben die Leute, die in der Nähe Bienenkästen aufgestellt hatten, die Bienenhaltung aufgegeben. Die Kästen stehen noch da, kümmert sich aber niemand drum …
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Man kann wirklich nicht immer so einfache Schlüsse ziehen, wenn mehrere Faktoren zu sammenkommen, daber wenn Menschen das Gefühl haben, „jemand“ nimmt ihnen womöglich etwas weg, sind sie schnell bei der Hand damit. Bei uns ist mir der Zusammenhang zwischen Anwesenheit von Honigbienen und Imkerei auch erst recht spät aufgefallen, nachdem sich der erste Hype vom Bienensterben ja tatsächlich auf die Honigbiene fokussierte. Weil die Wildbienen bei mir aber immer mehr wurden, bemerkte ich meinen Denkfehler endlich.
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Zum Glück werden sie mehr, die Wildbienen. Oft – bei Dir sicher nicht – fehlt auch das genaue Hinsehen.
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Richtig. So generell, kann man das schon sagen. Der Mensch wird von der Erziehung her mit seinen Interessen auf das Nützliche, Grosse, Exotische und nur exklusiv Erreichbare hingelenkt, das er ausserdem immer woanders vermutet, als in seiner nahen Umgebung.
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