Seit etwa einer Woche macht uns Bongo mehr Sorgen als vorher, wo er einfach nur wegen arthrosebedingter und anderer Altersbeschwerden weniger körperliche Aktivitäten unternehmen mochte und lieber sehr viel und sehr tief schlafen wollte, statt die Geschehnisse innerhalb von Haus und Garten und jenseits des Zauns im Auge zu behalten.
Die geradezu überfallartig einsetzende Juni-Hitze hat ihm stark zugesetzt. Am sehr frühen Morgen des 19. Juni 2021 hatte er noch im Haus seinen ersten Schwächeanfall.
Nach stundenlangem Liegen im Gras mit kühlend befeuchtetem Fell ging es ihm endlich etwas besser, er konnte etwas trinken und vor der Mittagshitze vom Garten ins Haus wechseln.
Aber auch dort lag er stundenlang wie „weggetreten“ in einer schattigen Ecke und reagierte auf nichts.
Erst am Abend rappelte Bongo sich auf, kam in die Küche und verlangte sein Futter. Danach ging es einige Tage erfreulicherweise verhältnismässig gut, mit seniorenhafter Schonung eben.
Gestern früh um etwa sechs Uhr hatte er draussen einen zweiten Zusammenbruch, ausgerechnet jenseits des Gartenzauns. Wir bewachten ihn auf Klappstühlen am Strassenrand sitzend, in der Hoffnung, er käme wieder auf die Füsse, aber er ignorierte sogar vorbeigehende Hunde.
Sobald die Tierarztpraxis erreichbar war, riefen wir dort an und blieben bis zum Besuch und zur Behandlung durch den Tierarzt dort sitzen. Einen 40-Kilo-Hund in dem Zustand trägt man auch zu zweit nicht so einfach ins Haus oder ins Auto, insofern war es besser so.
Der Arzt stellte deutliche Herzprobleme fest, mass Fieber und gab ihm mehrere Spritzen. Beim Heben auf die Decke, mit der wir ihn gemeinsam ins Haus tragen wollten, rappelte Bongo sich extrem genervt von all dem auf und schaffte es auf eigenen Beinen bis ins Haus: ein Grund zu grosser Freude, denn wir waren schon dabei, den Gedanken an einen unerwartet schnellen Abschied in Betracht zu ziehen, das bedeutete Hoffnung auf Aufschub.
Später am Vormittag bekam Bongo ein Herzmedikament in Tablettenform, trank ein bisschen, wenn man ihm die Schüssel brachte, frass minimal, wenn man ihm etwas reichte. Aber er kam auch nach dem zweiten Mal des Verabreichens des Medikaments spätabends trotzdem die ganze Nacht hindurch nicht ohne Hilfe auf die Beine. Wenn doch, schaffte er es kaum einen Meter weit und schon gar nicht vor irgendeine Tür und hinaus. Es wirkte bis zum frühen Morgen wie Endzeitstimmung.
Was immer ihn motiviert hat: heute früh gegen sieben Uhr konnte Bongo zum ersten Mal wieder aus eigener Kraft aufstehen und sogar bis in den Garten gehen, statt sich nach einem Meter einfach wieder fallen zu lassen. Aber die Situation ist, ohne Übertreibung, dramatisch.
Er bekommt sein Medikament und der Tierarzt hat versprochen, montags wieder zu kommen, nach Bongo zu sehen und weiter zu befinden, aber bis dahin bewachen und versorgen wir ihn wie ein Baby, statt uns drauf zu verlassen, dass er selbst zum Wasser- oder Fressnapf geht.
Ich bin sehr froh, dass momentan die Sommertemperaturen etwas gnädiger sind. Er liegt im Garten, hat vorher schon einen Hundekeks und Wasser genommen und eben seine in Leberwurst verpackte Herztablette akzeptiert und etwas nachgetrunken, immerhin.
Wie weit uns das jetzt führen wird, ist noch sehr fraglich. Die Lebensspanne eines so grossen Hundes ist mit über 12 Jahren leider schon weitgehend ausgeschöpft.
Das Foto ist, wie bereits erwähnt, vom Morgen des 19. Juni 2021, aufgenommen im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Sehr berührend, wie Du das erzählst.
Vielleicht gelingt Euch durch Eure Empathie und das Um-ihn-sorgen, daß er noch eine Weile gut hier sein darf. Das wünsche ich Euch.
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Vielen Dank, Gerhard! Möglicherweise zeigt das Herzmedikament eine gewisse Genesungswirkung, das wird sich in den nächten Tagen weisen, aber momentan ist er wieder im Liegemodus.
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Ach, ach… wie schön, dass ihr ihn so umsorgt.
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Glücklicherweise haben wir die Zeit, das ist sehr hilfreich. Danke!
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Wir wünchen das Allerbeste für Bongo…. Take good care for him !
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Vielen Dank. Er liegt gerade neben mir und atmet besser. Ich hoffe …
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Das tut mir sehr leid und ich hoffe, dass er durch die Tabletten noch ein wenig Zeit geschenkt bekommt.
Ich fühle mit euch mit ♥
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Es ist noch vage, aber innerhalb des vergangenen Vormittags sieht es aus, als gäbe es Hoffnung auf ein zumindest nicht überstürztes und unvorbereitetes Ende. Danke, Matilda.
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Danke für diesen Bericht. So können viele noch ein wenig diese letzte Durststrecke des lieben Hundelebens anteilnehmend begleiten. Daß er aber außerhalb des Grundstückes zusammenbrach, zeigt wohl, daß er sich ganz unauffällig und ohne jemanden zu belasten, „davonmachen“ wollte. Damit hat er wohl auch „ein Zeichen gesetzt“, sein Leben nun nicht künstlich zu verlängern. Aber das liebevolle Begleiten wird ihm guttun…
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Danke, Gisela. Man weiss nicht, wie stark die Instinkte und tief verankerten Abläufe Einfluss nehmen, weil er unbedingt noch weitergegangen ist, als er hätte müssen, bloss weil er jeden Tag mindestens bis dorthin gegangen ist. Nachdem er aber gerade zu mir ins Zimmer gekommen ist, statt Abstand zu suchen, werte ich das als gutes Zeichen.
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Gut. Danke.
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Mir starb mein Tito am 26. Juni des vergangenen Jahres, knapp 14 jahre alt. Auch er hatte zuvor solche Schwächezustände, wir mussten ihn das Treppchen hochtragen, er zog sich zurück. Bongo ist wohl einfach alt und möchte irgendwann gehen. Und uns bricht das Herz.
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Ja, so ist es, Gerda. Es kommt unausweichlich, nur würden wir gern ein besser beeinflussen können, mit wieviel Ruhe und an welchem Platz es zuende geht. Das ist heute also Titos Tag. Ich fühle mit.
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„Es fühlte sich an wie Weltuntergangsstimmung“ , – daran könnte etwas Wahres sein.
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In gewisser Weise, eine kleine Welt.
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Das hört sich nicht gut an, aber es ist sehr nachvollziehbar, dass er gerade jetzt so zu schwächeln beginnt, wo der Sommer als Belastung dazukommt. Hoffentlich leidet er nicht zu sehr unter seinem Zustand und schafft es, wieder etwas mehr auf die Beine zu kommen. Aber selbst, wenn es ab jetzt bergab geht – Ihr werdet ihm einen ruhigen, sorglosen und hoffentlich möglichst schmerz- und beschwerdefreien Lebensabend bereiten. Irgendwann ist der Abschied da – und ich wünsche Euch, dass Ihr diese Zeit so gut wie möglich bewältigen könnt. Ich habe nicht vor vielen Dingen Angst, aber vor dieser Phase fürchte ich mich wirklich – und habe Tränen in den Augen. Alles Gute für Euch!
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Man weiss, dass man letztendlich nicht umhinkommt, aber hofft doch, dass es so geschehen kann, dass es „nur traurig“ ist, aber nicht mit solchem Drama, wie es gestern hätte sein können. Tränen sich nicht das Schlimmste. Danke, Lea!
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Alles Gute für ihn und euch❤
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Vielen Dank! Er ist inzwischen tatsächlich ab und zu aufgestanden um zu trinken, zu fressen und den Platz zu wechseln, das ist eine deutliche Verbesserung zu gestern, lässt aber noch viel Luft nach oben.
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Ich schicke auch gute Wünsche !
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Dankeschön!
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Eure Sorgen verstehe ich gut. Es schmerzt einen selbst, wenn man einen so lieben Zeitgenossen leiden sieht. Alles, was ihm helfen kann, wird versucht und gemacht. Und es ist erfreulich, wenn die Maßnahmen heilen oder lindern.
Hoffen ist angesagt, auch wenn ihr wisst – und du es auch geschrieben hast -, dass die Lebensspanne weitgehend ausgeschöpft ist. Ich habe etliche „Trennungen“ von treuen Weggefährten hinter mir, stelle mir vor, was in euch vor sich geht. Zum Schluss wird es einen Abschied geben, aber schöne Erinnerungen an die Zeit mit Bongo werden zurückbleiben.Doch bis dahin wünsche ich euch noch eine gute Zeit und vielleicht gibt es noch Hoffnung, dass diese Zeit länger andauern kann. Alles Gute!
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Ja, du hast recht, Philipp. Es ist, wenn man so will, gut zu wissen, dass man mit einem guten Tierarzt, der auch Hausbesuche macht, bis einschliesslich zum Ende das Beste tun kann, für mich auch nicht das erste Mal, und, auch wenn es seltsam wirkt, ist ein damals wenig erschreckender Verlauf des Einschläferns, jetzt hilfreich.
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Poor Bongo. I wish him the best in dealing with the summer heat. It’s hard when our dearly loved furry friends get old and start having heath problems. You are good dog parents. Take care.
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Thank you Timothy for your words and wishes!
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Der Arme… alles Gute für ihn und Euch. Hoffentlich gibt ihm das Medikament noch für eine Weile eine beschwerdefreie Zeit.
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Es sieht heute abend so aus, als gäbe es zumindest schon eine kleine Erholung. Noch so eine Nacht wie die letzte werden wir von heute auf morgen hoffentlich nicht haben. aufholzklopf
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Ich drücke ganz doll die Daumen.
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Danke!
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Ich wünsche euch alles Gute. Meine Gedanken sind gerade bei euch und ich hoffe, ihr habt noch ein wenig Zeit miteinander.
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Vielen Dank! Die Herztabletten scheinen schon eine gewisse Besserung bewirkt zu haben, wobei wir realistischer Weise nichts weiter erwarten, als dass er in dem kleinen Rahmen von Haus und Garten wieder selbstständig aufstehen und herumgehen kann, wirklich gut schläft und sich nicht unwohl fühlen muss.
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Das ist ja auch das wichtigste, dass man es ihm für die restliche Zeit so angenehm und schmerzfrei wie möglich gestaltet.
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Eben war der Tierarzt da, war erfreut über die Wirkung des bisher Erreichten, was zumindest noch ein bisschen Zeit gibt, aber auch über das mögliche Ende haben wir gesprochen.
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Ach je, der arme Bongo. Ich drücke die Daumen, daß er euch noch ein wenig erhalten bleibt, aber auch, daß er in Frieden und Ruhe zu Hause gehen kann, wenn es soweit ist. Er hat bei dir bzw. euch ein wunderbares Leben gehabt, daß ist sicher! Ich finde diese schwülheißen Wetterlagen zum Teil auch sehr belastend und wenn das Herz schwächelt, ist es für Mensch und Tier nicht ohne. Vielleicht erholt er sich noch einmal zusammen mit den Tabletten und wenn das Wetter wieder angenehmer wird. Alles Gute für euch ♥♥♥
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Danke, Almuth. Die vergangene Nacht hat er ohne die vorherige Unruhe, die ihn trotz Erschöpfung nicht hat schlafen lassen, anscheinend endlich entspannt geschlafen (schläft noch) und konnte offenbar eigenständig den Platz wechseln. Das hatte er die Nacht zuvor beides nicht.
Insofern scheint es deutlich besser zu sein, Relativ halt.
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Das ist ja schon mal ein Hoffnungsschimmer!
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In gewisser Weise. Die Hoffnung ist nur mittelfristig berechtigt, die Wirkung der Herzmedikation hat gewisse endliche Grenzen.
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Ja, es ist nur erst mal für den Moment. Ich hoffe, er kann dann einfach einschlafen, wenn es soweit ist. Eine frühere WG-Katze ist in den Armen der Nachbarin eingeschlafen, als sie auf ihrem Schoß lag. Das war gut.
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Leider nein, so kann es leider nicht kommen, das ist sicher. Er wird nur den Vorteil haben, im Gegensatz zu meiner Mutter, nicht am sich langsam ansammelnden Wasser in der Lunge, das nicht mehr aufzuhalten ist, zu ertrinken, sondern darf vorher eingeschläfert werden.
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Oje, daß hätte ich nicht gedacht. Dann bleibt wenigstens der Trost, ihn zum richtigen Zeitpunkt gehen lassen zu können.
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Das ist der Punkt.
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Grüße den Bongo von mir. Er hat mir in Deinen Bildern immer so viel Freude bereitet. tom
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Danke, Tom, das werde ich tun. :-)
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Bestürzt lese ich deinen Bericht und drücke ganz dolle die Daumen, dass die Tabletten anschlagen und ihr so die Möglichkeit bekommt, in Ruhe und Würde voneinander Abschied zu nehmen, wenn die Zeit gekommen ist. Mit unserem alten Kater fühlt sich auch schon jeder Tag ein bisschen mehr nach Abschied ab, aber irgendwie wünschen wir uns ja alle, dass sie an ihrem Lieblingsplatz friedlich einschlafen dürfen. Drücker an euch beide.
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Danke! Du beschreibst es von eurer Kater-Situation genau passend. So stelle ich es mir vor. Liebe Grüsse.
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Oh, klingt fürchterlich. 12 Jahre sind viel, aber da ist hoffentlich noch Luft nach oben!
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Er bekommt zumindest wieder Luft, atmet tiefer und den „Herzhusten“ habe ich heute zum Glück nicht mehr bei ihm gehört. Es könnte also vielleicht noch ein bisschen gehen …
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Andere haben schon schönes und richtiges geschrieben – mir bleibt: auch ich denke an Euch und wünsche Mensch und Tier ein friedliches abschiednehmen
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Danke, Fjonka. Es ist nur ein kleiner Zeitgewinn und wir wissen nun, dass der Aktionsradius noch kleiner wird, bis es endgültig nicht mehr weitergeht.
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Ja. Das ist so mit Tieren, und es ist immer wieder schlimm.
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Die Menschen sind unterschiedlich, wie sie es in der Konsequenz empfinden. Ich werde tagelang heulen, aber wieder einen Hund wollen, andere sagen: nie wieder!
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Mir gehts mit den Katzen wie Dir mit dem Hund. Aber eine Pause brauchts bei mir/ uns. Als unser Dicker mit 22 Jahren gestorben war, hat es ein halbes Jahr gedauert, bis wir so richtig wieder Lust auf pelziges Leben im Haus hatten.
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Ja, das kann ich mir vorstellen, dass man eine Pause braucht, auch weil man weiss, dass man erstmal einige Dinge ohne Haustier besser erledigen kann, als ausgerechnet mit einem jungen oder zumindest noch einzugewöhnenden neuen Mitbewohner.
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Oh, das liest sich sehr sehr traurig. Meine allerbesten Wünsche für Euch und für Bongo!!!
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Vielen Dank!
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Liebe Heide, das mit Bongo habe ich gerade erst gelesen .. Das tut mir sehr leid. Ich bin gar nicht so der große Hundefreund, aber er ist mir wegen seines eigenständig-„naturnahen“ (mir fällt kein passenderer Ausdruck ein ..) Charakters, seiner interessanten Vorgeschichte/Vorprägung und seiner vielen – nach meinem nur mäßigen Hundekenntnissen zu urteilen – Besonderheiten doch sogar „aus der Ferne“ sehr ans Herz gewachsen.
Ich hoffe, es geht ihm aktuell besser und er findet nicht zu früh, aber auch nicht zu spät ein friedliches Ende in eurer familiären Geborgenheit.
Viele Grüße,
Christoph
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Danke, Christoph, und „naturnah“ ist auch ein passendes Wort, das meinen eigenen Empfindungen entspricht. Vielleicht hilft das auch noch ein bisschen weiter.
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Hallo, das zu lesen fällt mir schwer. Ich hoffe, es geht ihm mittlerweile etwas besser. Wünsche ihm jedenfalls aus der Ferne alles Gute.
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Vielen Dank. Es geht ihm deutlich besser, er ist nun Herzpatient mit Medikation 2x täglich, und solange das ausreichend hilft, dass er seine kleinen Gänge machen kann, ist es gut. Irgendwann wird das nicht mehr der Fall sein. Es ist gut, dann einen Tierarzt zu haben, der nachhause kommt, wenn es sein muss.
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