Die Wandlungsfähigkeit des Gartens mit seinen teils gemähten Kräuterrasenflächen und in diesem Jahr erstaunlich hoch und dicht gewachsenen Wieseninseln verblüfft mich immer wieder, dabei spielt sich der Klee gewöhnlich wenig in den Vordergrund, weil er so selbstverständlich scheint. Dass Gartenbesitzer vor allem die weissen und gelben Arten im Rasen als Unkraut verfolgen, ist bedauerlich, denn Klee-Nektar bietet monatelang verlässliche Insektennahrung.
In diesem Jahr beobachte ich, wie meistens, den Weissklee Trifolium repens, auch Kriechklee genannt (Bilder 1 + 2), vorwiegend in den geschorenen Flächen, wenn auch nicht übermässig viel. Er wurzelt zwar bis 70 Zentimeter tief, aber bildet lediglich oberirdische Ausläufer. Dazu war er während der trockenen beiden Vorjahren wahrscheinlich nicht sehr motiviert, auch wenn er sich als ausdauernde Pflanze halten konnte. Am hübschesten finde ich ihn mit frisch erblühten Pompoms, ohne erste braune Blüten unterhalb und vielleicht einem leichten Hauch Rosa untenherum.
Es gibt einige neuen Stellen auf den Wieseninseln im Garten, auf denen sich purpurrosafarben blühender Rotklee bzw. Wiesenklee Trifolium pratense zeigt (Bilder 3 + 4), mehr als in den Jahren zuvor. Er stellt höhere Nährstoffansprüche als die anderen Arten. Vielleicht hat sich mit dem Gedeihen der Wieseninseln dahingehend etwas verändert. Andererseits ist die ein- bis zweijährige Pflanze bei Dürre im Vorteil, denn Rotklee kann bis zu 2 Meter tief wurzeln und unterirdische Ausläufer bilden. Manchmal zeigen sich auch hübsche Doppelblütenstände, wie das „Herz“ auf Bild 4.
Überall in Rasen und Wieseninseln gedeiht einjähriger Fadenklee Trifolium dubium bzw. Kleiner Klee oder Zweifelhafter Klee (Bild 5) in grossen Mengen. Er wurzelt zwar nicht tief, überdauert aber erfolgreich durch 20 Jahre keimfähig bleibendes Saatgut.- Neuerdings findet sich auch ein- bis zweijähriger Hopfenklee Medicago lupulina bzw. Hopfen-Luzerne, Zetterklee oder Gelbklee (Bild 6), der immerhin einen halben Meter tief wurzeln kann, vermutlich mit Heuverpackung vom Lieblings-Staudenversender aus dem Allgäu in den Garten gekommen, die ich stets verteile, um durch mitgereiste Samen die Vielfalt zu vergrössern.
Gar nicht gefunden habe ich hingegen meinen so sehr geliebten Hasenklee bzw. Ackerklee Trifolium arvense mit den plüschigen Blütenständen ( > Bild ), der als einjährige Art sich Jahr für Jahr neu aussäen muss, aber vermutlich in der nun stärker bewachsenen Wieseninsel keinen geeigneten Platz mehr gefunden hat.*
Die Fotos sind alle an verschiedenen Stellen im Garten aufgenommen, in der ersten und zweiten Juniwoche 2021, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder zum Vergrössern anklicken.
*Nachtrag zum Hasenklee Trifolium arvense: er ist da, entdeckt habe ich ihn Ende Juni.
Wonderful images of these clovers in all forms and colors.
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Thank you, Rudi, They can be lovely.
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So ist das also der „Fadenklee“, den ich nicht kannte und seit kurzem überall, dicht bei dicht, auf den oft gemählten Wiesen (Rasen) wiederfinde und von Weitem für echte Kamille hielt. Doch die Blätter zeigen, daß es Klee ist. Den habe ich jetzt, mir Gänseblümchen, Scharfgabe, Spitzwegerich zusammen von der Wiese geerntet und als Morgentee getrunken. Er ist mir gut bekommen und tut mir gut.
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Ahm du dachtest an die kleinen gelben Kamillenköpfchen, die früher so selbstverständlich waren.
Die vermisse ich bei mir, aber du hast mich an meine Kindheitsrasen-Erinnerungen gestupst – wo mag die Kamille nur geblieben sein?
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Ja, die vermisse ich auch. Freue mich aber erst einmal am Fadenklee usw.
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Der Hopfenklee hier in den Bildern ist besonders schön!
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Der Gelbklee oder auch Goldklee? wuchert dieses Jahr im Wildblumenbeet ganz besonders stark. Er hat oft Besuch von Bienen.
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Der Bienenbesuch ist wieder ein Beispiel dafür, wie wirksam und bedeutend kleine Blüten sein können.
Es gibt aber auch bei mir Stellen im Garten, wo ich ihn herauszupfe.
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Im Wildblumenbeet werde ich auch einiges herauszupfen. Der Klee breitet sich massiv aus und erdrückt andere Wildpflanzen.
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Er lässt jedenfalls nichts mehr hochkommen, was noch können wollte.
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Ja, das stimmt. Im Rasen kann er wachsen, nur im Beet muss reduziert werden.
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They are all so pretty. Excellent photos.
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Thank you, Timothy.
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Ich finde Klee wunderschön. Er blüht schon und hat hübsche Blätter.
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Vor vielen Jahren, als Duftöle in den 70ern schon mal als Parfüm in Mode kamen (Patchouli, Gras, Sandelholz etc.) gab es auch von 4711 Duftöle, und zwar Ginster, Jelängerjelieber und Klee. Das Klee-Duftöl habe ich geliebt.
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Oh, die gab es bei uns leider nicht. Da habe ich was verpasst.
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Damals gab es bei uns in der Kleinstadt noch drei eigenständig geführte Drogerien und Parfümerien mit tatsächlich verschiedenen Angeboten, und davon hatte nur eine die einmal. Ich glaube, das war bald wieder vorbei. Das Fläschen war so sparsam, es hat jahrelang gereicht, weil ich meist nur eine Stecknadel benetzt habe, um das Tröpfchen aufzutragen, so intensiv war der Duft, und damit ist natürlich kein Geld verdient.
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Gibt es bei Dir keinen Horn-Sauerklee? Die einzige Kleeart im Garten, die ich bekämpfe, wächst auf den Wegen überall aus den Ritzen ….
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Ab und zu taucht mal mit gekauften Pflanzen einer auf, aber es gefällt ihm nicht und er breitet sich nicht aus.
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Seltsam, seltsam, hier wächst er in jeder Ritze ….
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Dafür ist er berüchtigt, in Neusiedl hatte ich auch das Vergnügen.
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Nord-Süd-Gefälle
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Auch hier ist der Klee stärker im Rasen verbreitet als in den meisten vergangenen Jahren. Vor allem der Fadenklee hat sich sehr ausgebreitet.
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Der kann es anscheinend ganz besonders gut, sich an alle Gegebenheiten schnell anzupassen. Bei mir kommt aus einem grossen Blumentopf eine einzelne Pflanze, die ich aus Neugier gelassen habe. Sie hat es seit April auf Pizzatellergrösse gebracht, bevor sie jetzt unansehnlich wurde.
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