Echter Frühling

Inzwischen zeigen sich auch weitere, hoffnungsvolle Anzeichen echten Frühlingsgeschehens. Nicht nur bei den Pflanzen, auch bei Vögeln und Insekten sind neue Aktivitäten zu beobachten. Die Vögel wissen nach wie vor die Futterstellen sehr zu schätzen, wie der Buntspecht Dendrocopos major und der Haussperling Passer domesticus, denn üppig ist das Nahrungsangebot in der feldwirtschaftlich geprägten Umgebung noch längst nicht.

 

Dabei beschäftigen sie aber schon seit einigen Tagen intensiv mit dem Sammeln von Nistmaterialien, wie die braune, weibliche Amsel Turdus merula mit dem dicken Büschel trockenen Nistmaterials im Schnabel.
Der Bedarf an trockenen Hälmchen, Stängeln, alten Blättern und Moos ist gross; in allzu sauber geharkten und gepflegten Umgebungen sammeln die Vögel ersatzweise herumliegenden Zivilisationsmüll wie Kunststofffetzen, Fäden und auch längere Garnstücke, in denen sich ihre Nestlinge später tödlich verfangen können.

 

Es sind endlich auch wieder Gemeine Sandbienen Andrena flavipes auf den Blüten der Gänseblümchen Bellis perennis zugange, oder sitzen auf den behaarten Blättern des Balkan-Storchenschnabel Geranium macrorrhizum. Was sie dort tun, weiss ich nicht, daran habe ich schon vergangenen Frühling herumgerätselt, siehe > Sandbiene bei … was?
Die Geschlechter sind auffällig verschieden gross – irgendwie glaube ich inzwischen, dass es sich stets um die kleineren Männchen der Art handelt, die auf den stark aromatischen Blättern in der Sonne sitzen.

 

Ebenfalls an Gänseblümchenblüten fand ich eine noch ziemlich träge wirkende Dunkle Erdhummel Bombus terrestris, die so wirkte, als müsse sie erstmal Sonne und Nektar tanken um in Gang zu kommen.
Kaum dass die insekten nach der frostigen Phase des März wieder hervorgekommen sind, erscheinen schon die ersten Grossen Wollschweber Bombylius major, deren Larven sich parasitoid von den Larven anderer Insekten ernähren, bevor sie später als Imagos auch so putzig aussehen und nur noch von Nektar leben.
Die Fotos sind, bis auf das erste von Specht und Spatz, vom 24. und 25. März 2021, im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder in der Galerie zum Vergrössern anklicken.

13 Gedanken zu “Echter Frühling

    • Früher sind die mir hier in der Gegend auch nie aufgefallen. Zum ersten Mal bemerkte ich sie Anfang der 80er Jahre im südlicheren Frankreich und Spanien. Vielleicht hängt das aber nicht unbedingt mit der Wärme, sondern mit den Möglichkeiten zusammen, wo Solitärbienen wie Sandbienen nisten können, und die mögen es eben nicht feucht.

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    • Die schwirren vielfach direkt über dem Boden herum und im Frühjahr findet man sie auch in den Blüten der Obstbäume und Beerensträucher. Sonst sind sitzen sie auch gerne im staubigen Sand in der Sonne :-)

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        • Für die Wildbienen, die sie parasitieren, wäre ein Sandarium, wie Werner es gerade angelegt hat, womöglich besser geeignet :-) Aber Kräuter finden die Wildbienen bestimmt gut, dann kommen sie auch so. Oder so….

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            • Die im Erdboden nisten sind ja meist solitäre Wildbienen oder solitäre Wespen, die so gut wie gar nicht stechen können und es meist auch nicht tun, weil sie als Einzelkämpfer es sich nicht leisten können, „drauf“ zu gehen. Wespen suchen sich ja gerne andere menschennahe Möglichkeiten. Ich weiß gar nicht, ob die sich in die Erde eingraben würden? Vielleicht gibt es noch Pflanzen, die Wespen abhalten? Ich glaube, Zitrone mögen sie nicht. Jedes Frühjahr kommt eine Wespenkönigin auf dem Balkon gucken, ob sie hier nicht nisten kann. Letztes Mal habe ich die Lamellendecke fast komplett ausgestopft mit Klopapier, mit Folie und was es sonst so gibt, damit sie hier nicht einzieht. Die Königin ist noch nicht so stechmutig, weil sie ihren Staat erst gründen muß. Ich hab sie dann eingefangen und in den Wald gebracht. Mindestens 2 km. Mehr sind besser!

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  1. Die Nistmaterialbilder sind immer so herrlich :-) Hm, wenn ich deine Sandbiene so betrachte, frage ich mich, ob die von den Krokussen nicht doch eine andere Sandbiene ist. Ich bin mir da nicht ganz sicher.

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  2. Ach, Wollschweber sollte man sein. Die sehen so gemütlich aus. Mir ist heute im Garten auch einer begegnet, da habe ich mich gefreut, als ob ich einen guten Bekannten treffen würde :)

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