Das Tauwetter hat in kürzester Zeit den Garten vom Schnee befreit. Der Schnee hat zum Glück Gras und Kräuter grün zurückgelassen, anders als auf den Feldern ausserhalb des Gartens. Es ist faszinierend, wie schnell alles ganz anders aussehen kann, darum habe ich schnell einen Gartenrundgang unternommen und einige Fotos gemacht.
Auf dem ersten blickt man quer über Wieseninseln zur abgestorbenen Eiche hin. Es ist ganz erstaunlich, wie schnell aus dem Holz bzw. unter der Rinde junge Austern-Seitlinge Pleurotus ostreatus hervorkommen, kaum dass der Frost geschwunden ist und die Sonne diese Seite des Baumes erwärmt und auch die Umgebung:
Unweit des Eichenstamms muss sich die vom Schnee niedergedrückte Rosette einer Kandelaber-Königskerze Verbascum olympicum erst noch von seiner Last erholen, während die Purpurrote Taubnessel Lamium purpureum daneben schon wieder blüht, oder womöglich immernoch Blüten trägt, frisch aussehend, als wäre nichts gewesen.
Den Moment der ersten Knospenöffnung der roten Blüten an meiner „doppelte Zaubernuss“ habe ich zwar verpasst, ihre rote Seite blüht schon seit Anfang Februar: eine rot blühende Kultursorte Hamamelis x intermedia. Aber ohne Frost entspannen und entfalten sich die Blüten sichtlich, wirken grösser und „blumiger“.
Dass Mücken umherfliegen hat mich weniger erstaunt als das Erscheinen von Spinnen und Insekten auf den warmen Feldsteinen in der Gabionen-Mauer. Das erste Tierchen ist eine Listspinne Pisaura mirabilis, die wahrscheinlich sehr zufrieden war damit, gleich undweit von sich Fliegen und auch diese mir unbekannte Wanzenlarve vor sich zu haben.
Die Fotos sind sämtlich am 19. Februar 2021 bei einem Mittagsrundgang durch den Garten aufgenommen, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder in den Galerien anklicken.
Ganz schön fündig geworden!
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Und wirklich überraschend, diese Geschwindigkeit. Zwar kenne ich aus dem Allgäu das Nebeneinander von Schnee, Blüten und Insekten, weil die Sonneneinstrahlung dort binnen weniger Stunden erstaunliche Wärme „schafft“, aber in unserem Landstrich ist dies schon beachtlich. Danke, Gerhard!
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In Ihrem Garten entsteht bereits viel neues Leben. Habt ein schönes Wochenende und genießt das schöne Wetter.
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Danke, Rudi! Es liegen einige warme Tage vor uns, auch wenn die Nächte kühl werden, und es wird spannend sein, die Entwicklungen zu beobachten.
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Ich habe auch schon eine kurze Bestandsaufnahme gemacht, so ganz nebenbei, als ich zum ersten Mal in diesem Jahr Wäsche im Garten aufgehängt habe. Sogar das hat eine Riesenfreude in mir ausgelöst😀.
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Wäsche draussen – so weit bin ich noch nicht, zuerst wurde der Hund gründlichst und ausdauernd gebürstet, bis ein Haufen Fell von fast demselben Umfang zusammenkam – das passt nicht gleichzeitig, sonst bekäme flugs alles eine „Mohair-Look“. Aber sicherlich könnte man. Ich war bloss im Pullover draussen im Garten, das war ich seit Monaten nicht. Ziemlich schön!
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Hunde bürsten machen wir morgen. Das geht nur zu zweit, weil die beiden immer so rumzappeln😄.
Dafür hab ich die Terrasse gefegt, beim ersten Mal macht das immer richtig Spaß. Komisch.
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Bongo ist da total gechillt und schläft fast ein. Sogar zum Umdrehen darf ich ihn dann mit Anmeldung vorsichtig an den Beinen nehmen und auf die andere Seite rüberrollen. Gerade, dass er dabei mal die Augen aufmacht.
Das erste hinter dem Winter Herräumen macht tatsächlich Spass, Ein paar Zweige hier und da, den Wein beschneiden, aber nichts Übertriebenes. Trotzdem sehr befriedigend.
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So viel Leben entfaltet sich auf einmal, so unglaublich schnell. Und die Worte zu den Photos (alles mit lateinischen Namen) sind auch so passend.
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Vielen Dank, Gisela. In den nächsten Wochen wird es noch einiges Hin und Her geben, aber die Lichintensität eine Woche vor Märzbeginn bringt auch die Vögel schon in Frühjahrslaune: die Spatzen werden zänkischer, die Amseln wieder revierbewusster und die Meisen probieren die Nistkastenlöcher aus.
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Was sich da alles regt. Danke für die Beschreibung. Die Lichtfülle ruft es hervor.
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Ist hier ebenso – bis auf die im Garten fehlenden Spatzen; es hat sich nur „während des Schnees“ mal einer sehen lassen …
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Bei mir sind Spatzen und Meisen die Hauptgäste.
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Hier „herrschen“ zwischen Hochwinter und Vollfrühling Meisen und Amseln im Garten. Erstaunlich ist, dass immer noch auch einige Goldammern da sind.
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Heute ein Stündchen beim Kaffee auf der Terrasse gesessen und geschaut, wo ich nächste Woche schon schneiden und die Reste von Laub und Abdeckung wegbringen kann. Es geht wieder los!
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Du hast offenbar ein hübsch geschütztes Eckchen. Stillsitzen hätte ich hier nicht mögen, aber im Garten habe ich auch ein bisschen und mit Genuss herumgewerkelt.
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Nach dem gerade gelesenen Beitrag zum Ende Oktober ’19 ein weiterer Jahreszeiten-Wendepunkt, nun in die „andere Richtung“ weisend ..
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