Es gibt einen ganz bestimmten, vergleichsweise seltener befahrenen, asphaltieren Feldweg auf meiner üblichen Runde, der seit Jahren von blassen, sehr flachen Flechten besiedelt wird. Wüsste man es nicht, würde man im Sommer, wenn sie noch bleicher aussehen, meinen, jemand habe beim Fahren aus einem undichten Eimer schmutzigweisse Farbe verkleckert. In der kalten Jahreszeit werden sie immer wieder blassgrün und leichter als Flechten erkennbar:
Auf dem Foto ist ein rosettenförmiges Lager von etwa 4 cm Durchmesser mit dichtstehenden runden Fruchtkörpern Apothecien zu sehen. Daneben erkennt man mehrere kleine, und die Abgebildeten sind nur wenige von vielen.
Es handelt sich um die Gewöhnlichen Mauerflechte Lecanora muralis, die sich gern in nährstoffreicher Umgebung auf Gestein ansiedelt und wächst, ob an natürlichen Standorten „draussen“ in der Landschaft, oder im Inneren von Städten, auf Pflaster, Asphalt, Beton und an Mauern, selten an Holz. Sie brauchen Jahrzehnte, bis sie deutlich genug auffallen. Die unscheinbare Mauerflechte ist die Flechte des Jahres 2021. – Das Foto ist vom 31. Januar 2021, aufgenommen in der Feldmark bei Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
schön, hab einen gute Tag, Klaus
LikeGefällt 1 Person
Danke, Klaus.
LikeLike
Sehr faszinierend und doch … kaum jemand denkt wirklich darüber nach. Ich dachte auch, ich wüsste, dass bestimmte Flechten gute Indikatoren für die Qualität der Umwelt sind, in der sie vorkommen.
LikeGefällt 1 Person
Ja, sie sind interessante Anzeiger für die Bedingungen der Umgebung. Danke, Rudi!
LikeLike