Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder mit der Nahlinse auf der Kamera die Flechten und Moose auf Ästen und Steinen besucht. Das Wetter war aber nicht besonders und das Licht nicht gut, daher sind bei der Bildauswahl fünf Bilder mit Steinen und nur eines mit Ast übrig geblieben:
Bild 1 zeigt den einzigen Ast, vom Goldregen Laburnum, dafür aber mit farbenprächtig gerüschten und mittig mit Näpfchen besetzten, bis 10 cm grossflächigen Flechten mit Gelb, Hellgrün und Kupferoxidgrün. Genau so habe ich sie nirgends sonst im Garten.
Das niedliche, weiche Polster-Kissenmoos Grimmia pulvinata mit den weisslichen Spitzen am grünen Flausch und grünen Hütchen dazwischen mag ich besonders gern. Es besiedelt verschiedene Steine im Garten und wächst sehr langsam.
Die bewimperte hell-blaugrüne Laubflechten auf den Bildern 2 + 5 gehören zur Gattung der Schwielenflechten Physcia, sind entweder Helm-Schwielenflechten Physcia ascendens oder Wimpern-Schwielenflechte Physcia tenella.
Insbesondere auf den Bildern 4 + 6 sieht man sogenannte Kuchenflechten der Gattung Lecanora, die ich aber schwer auseinander zu halten finde, darum lasse ich es dabei und freue mich einfach über die hübschen hell-grünlichen „Näpfchen“ auf den Steinen.
Bei den leuchtendgelben Flechten von Bild 2 und Bild 6 handelt es sich vielleicht um zwei aus der Gattung der Gelbflechten Xanthoria, ich vermute nur, dass es auf Bild zwei wegen der kleinen gelben Näpchen die Gewöhnliche Gelbflechte Xanthoria parietina sei, auf Bild 6 dagegen die Blatt-Gelbflechte Xanthoria fallax.
Bei Bild 5 fällt es schwer, all das Flechtengewusel zu untescheiden, auch ohne Namen zu kennen, und dann kommt auch noch dieser braunkrustige Pilz dazu, der es sich oben rechts einfach auf den Flechten gemütlich eingerichtet hat!
Die Fotos sind vom Mittag des 20. Januar 2021 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder in der Galerie zum Vergrössern anklicken.
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Die gelben Flechten haben das Aussehen von Algen, der Form nach. Vielleicht sind die Flechten, Moose, Algen ja zugleich auch Neugründer für nachkommende Pflanzen, weil Bodenbearbeier, Holzverwerter… Nur so ein Gedanke. Die Worte zu den gezeigten Bildern sind aber auch so liebevoll und erfreuend, und so entfaltet sich außer dem Maler-Auge auch die Sprache.
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Mich erinnern Flechten und manche Pilze auch an die Unterwasserwelt. Und sicherlich sorgen sie auch für eine Lebensgrundlage anderer Pflanzen und Tiere. Zersetzer ihre Untergrunds sind Flechten aber überhaupt nicht. Sie sitzen nur drauf. Es freut mich, dass du meine Zuneigung aus den Bildern herauslesen kannst.
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Ja, mit unseren Worten der Zuneigung können wir so Schönes bewegen. Es sind zuerst nur einzelne leise Stimmen, wie die ersten Singversuche der Vögel nach dem Winter; aber sie erwärmen das Herz und beleben, und das steckt dann an, und es kommen mehr leise Stimmen hervor. Die zarten Anfänge des Guten sollen wir vor allem unterstützen, damit es mehr werden.🌼🌸🌷🌱
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Das hast du treffend und schön beschrieben. :-)
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So übe ich mich ebenfalls, die rechten Worte zu finden. Und es werden mehr sein, wenn wir mal darauf achten. Es gibt ja auch einen geistigen Frühling. Achten wir auf die ersten Anzeichen dafür!🌼🌻🌷
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Ich glaube, ich brauche noch Hinkelsteine ;-) Was für eine schöne bunte Flechtensammlung und dieses kuschelige Moos ist hinreißend. Eine richtige kleine Vielfalt hast du da.
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Einen Hinkelstein auf dem Balkon, das wäre mal was! Aber manchmal hat man Glück und findet auch kleine Steine mit Besiedlung, meistens im Schatten. Ich glaube schon, dass du denen irgendwo ein Plätzchen geben könntest.
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Ich finde nur Holz, aber ich kann ja bei dir Steine gucken :-) (Andere gucken in die Sterne, tzzz).
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Das sind meistens keine Flechten, die beides besiedeln, schade, sonst wäre es ja einfach.
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Vielleicht muß ich mal anderswo suchen, aber mir ist noch nichts in der Richtung aufgefallen. Ging die Besiedlung bei dir denn schnell im Garten?
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Nein, schnell nicht, bis man mal etwas sieht, dauert das Jahre, und ich habe sicherlich viele Steine, also auch viele Chancen, dass die schon etwas mitgebracht haben. Vielleicht bei den Eltern im Garten?
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Haus und Garten haben sie verkauft, aber auch im Garten hatten die paar Steine keine auffallenden Flechten oder ich habe sie nicht bemerkt. Ich habe hier noch einen vom Österreich-Urlaub aus den 80ern. Vielleicht läßt sich der Flechtenrest wiederbeleben? Vielleicht ziehen sie auch bestimmte Steine vor? So „granitmäßig“?
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Mal befeuchten und rauslegen? Schadet ja nicht.
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Die leben bestimmt ewig. Wäre einen Versuch wert.
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Wie kleine Landschaften. Die verschiedenen und zum Teil richtig intensiven Faben sind toll.
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Ich kann mich auch nicht sattsehen.
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