Die saprobiontisch im Holz lebenden Austern-Seitlinge Pleurotus ostreatus haben sich 2018 im abgestorbenen Eichenstamm eingerichtet. In Herbst und Winter 2019/’20 hatten sie schon ihre beste Zeit. Seit stellenweise die Borke vom Baum fällt, sind es wieder weniger Pilze geworden, die aus dem Baumstamm drängen. Mit kahlem Holz sind sie anscheinend nicht zufriedenzustellen. Sie kommen höchsten noch aus den Rändern heraus, genau dort, wo die noch vorhandene Borke das Holz freigibt, wie das kleine Pilzgedrängel auf dem ersten Bild. Den Mini-Austernpilzen wurde es allerdings vorige Woche zu frostig, sie sind wahrscheinlich erfroren, so bleich wie sie aussehen. Vorher hatten sie graubraune, dunkle Köpfchen, nun sind sie blass geworden und wachsen nicht mehr.
Auf Bild 2 sieht man Ränder von der dunkleren Oberseite und die hellen Lamellen der Unterseite von einem der grösseren und damit widerstandsgfähigeren Exemplare, diese sehen auch noch schön aus, im Gegensatz zur völlig zerfressenen „Austernseitlings-Ruine“ auf Bild 3. Verantwortlich sind dafür die Larven von Pilzmücken Mycetophilidae spec., die sind auch im Winter aktiv. Das Foto ist leider nicht so dolle, aber man kann in der oberen Bildhälfte unscharf eine helle Pilzmückenlarve erkennen, die mit dem dunklen Köpfchen nach unten weist. Besser zu sehen sind sie in einem Artikel vom letzten Winter hier> Pilzmücken Mycetophilidae.
Die Fotos sind vom 20. Januar 2021, aufgenommen an der abgestorbenen Eiche im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder zum Vergrössern anklicken.
Eine sehr interessante Geschichte dieser Pilzmücken, von deren Existenz ich nicht einmal wusste. Danke für das Teilen und für den Link über die Mücken.
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Gern, Rudi. Ich war mir deren Existenz auch nicht so bewusst, bis ich sie voriges Jahr an den Austern-Seitlingen im Garten direkt vor Augen hatte.
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Echt unverschämt, diese Mückenlarven! Den Schnecken alles wegfressen oder was? So im Saft stehend sehen sie besonders schön aus.
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Die wissen nichts von Schnecken, die begegnen ihnen gar nicht, sie sind bei Austernpilzen zu verschiedenen Jahreszeiten unterwegs.
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Na dann, dann habe ich nix gesagt ;-)
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Einer muss ja, wenn der andere keine Zeit hat.
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Gute Arbeitsteilung. Ich frage mich gerade, wer den Rest kriegt?
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Die kleinen kugeligen Springschwänze(Collem bolen) sind da auch viel zugange, wenn es nicht zu kalt ist.
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Ja, die sehe ich hier auch auf dem Totholz. Hab ein paar Fotos versucht. Manchmal sind sie direkt weggehüpft :-) Zu witzig! Man könnte eine Fangruppe gründen ;-)
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Schwirerige, aber unglaublich niedliche Kerlchen.
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Sowas von! Da stößt mein Makro wieder an seine Grenzen, aber man kann sie erahnen. Und dann noch diese entzückende Farbigkeit!
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Bei mir reicht es auch nur so weit, bei gutem Licht zu sehen, dass sie da sind, aber gute und genaue Bilder muss ich mir auch woanders angucken.
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