Kriechen und Klettern ist die Kernkompetenz der verschiedenfarbigen Spindelsträucher-Sorten der Art Euonymus fortunei. Sie brauchen jedoch sehr lange, bis sie aus der Bodendeckerzone herauskommen. Vor 16 oder 17 Jahren habe ich sie in den Garten gepflanzt, noch vor Neubau und Umgestaltung, um ein paar unansehnliche Stubben bedecken und mit ihrem gelb- bzw. elfenbeinweiss panaschierten Blattwerk Licht und Farbe unter finstere Fichten bringen. 2010 setzte ich sie schliesslich an den neuen Gartenzaun, und beachtete sie nicht mehr sonderlich. Erst als ich in einem späteren Frühling bemerkte, wie sehr Sandbienen die Blätter liebten, wurde ich aufmerksamer, und als sie in den letzten Jahren anfingen, mit unscheinbaren Blütchen zu blühen, zogen sie noch sehr viel mehr und verschiedenere Insekten an, und gehören nun zu deren Vorzugsplätzen.
So stieg die immergrüne süd- und südostasiatische Verwandtschaft des Europäischen Spindelstrauchs alias Pfaffenhütchens in meiner Achtung als insektenfreundliche und somit willkommene Gartenpflanze, die das ganze Jahr hindurch bei den tierischen Gartenbewohnern zur Nahrungssuche und als Sonnenplatz beliebt ist. In der oberen Galerie sind einige Kletterspindelliebhaber vom Frühling und Sommer zu sehen. Leider habe ich mir zwar eingebildet, mehr fotografiert und auch gespeichert zu haben, aber nicht so viele wiedergefunden wie erwartet, sie müssen als Beispiele genügen. Im November sind zwar Nektarliebhaber wie verschiedene Bienenarten, Wespen und andere verschwunden, aber Fliegen und Schwebfliegen finden sich immernoch dort ein, und Vögel kommen um der orangefarbenen Früchte willen.
Die Vögel sind mir leider nicht so gut vor die Kamera geraten, nur dieses aufgescheuchte Amselweibchen, und leider führte mir der Artikel auch vor Augen , dass ich die Beschriftung meiner Bilder noch genauer nehmen sollte. Aber die Bilder genügen für einen Eindruck von diesen Gewächsen, die mit etwas Geduld das Zeug zu einer zaunbewachsenden, pflegearmen, immer- aber nicht nur-grünen und schmalen Hecke haben, die den gartenlebenden Tieren ausserdem auch etwas zu geben hat. Mit ganz viel Geduld kann sogar Bäume damit bis zu 20 Meter hoch bewachsen lassen, aber ich fürchte, das dauert so viele Jahrzehnte, dass für mich nur theoretisch zu erwähnen ist, für die absterbende Birke aber keine Option. – Die Fotos in der ersten Galerie sind aus Frühling und Sommer 2019 und 2020, die in der zweiten, unteren Galerie habe ich sämtlich im bisherigen Laufe des Novembers 2020 aufgenommen, zuletzt heute, am 20. und natürlich alle am gleichen Fleck im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachen. Zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder anklicken.
So einen haben wir auch, um eine Stelle im Garten aufzuhellen. Er wächst sehr langsam und im Frühling sammeln sich dort viele Marienkäfer zur Paarung.
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Ja, stimmt, Die Marienkäfer finden diese Spindelsträucher auch toll, ich habe nur kein Foto gefunden. Seltsam, denn gefühlt habe ich viele gemacht. Vermutlich immer nur nach den Insekten beschriftet. Ab jetzt bekommen sie es besser :-)
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👍🏻😊
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Interessant, daß man immer wieder auf Pflanzen stößt, die man zunächst kaum auf dem Schirm hat und plötzlich entdeckt, wie beliebt sie bei Insekten ist. Die panaschierte Blattsammlung (klingt fast wie was zu essen) ist auch hübsch.
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Jetzt, wo du es anmerkst, klingt „panaschiert“ wie eine Zubereitungsweise. Ich möchte jetzt ein panaschiertes Rührei zum Frühstück, wie es meine Oma früher immer gemacht hat, die nie lange genug die Eier „verkleppert“ hat, so dass sie auch fertig immer noch gelb und weiss geschliert aussahen, mit lecker frischem Schnittlauch obendrauf: grün, gelb und gelblich weiss wie auf den Fotos …. shlrp…..
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Stimmt :-) Ein panaschiertes Ei, panaschiertes Fleisch (gibts das nicht sogar? ach nee, faschiert oder?), panaschiertes Gemüse – da geht noch einiges :-) Verkleppert ist ja auch ein tolles Wort! Und, gabs jetzt Rührei bei dir nach Oma Art?
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Nein, Kässpatzen waren dann doch die bessere Wahl.
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grins
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Habe nachgeschaut, was „Stubben“ sind. Nun weiß ich es. Im Sauerländer Wald fanden wir an diesen die meisten Hallimasch.
Man möchte der Amsel weiter unten sagen, sie soll sich mal rumdrehn, da ist das beste Futter :-)
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Hallimasch wusste meine Grossmutter immer zu finden, mit ihr habe ich sie auch gegessen.
Die Amsel war beleidigt auf dem Sprung, weil sie sich durch mich gestört fühlte. Diva.
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Den Bienenkäfer finde ich auf den Blättern besonders schön.
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Die passen mustermässig zusammen, und farbig wie Positiv und Negativ. Ich glaube auch der wusste das. Tagelang fand ich ihn dort.
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