Zuletzt habe ich ihn vor knapp zwei Wochen fotografiert, als dieser blühende Klatschmohn Papaver rhoeas dem Regen trotzte, und mit Erfolg, denn er ist immernoch da und blüht und blüht, auch wenn die Blüten nun kleiner sind.
Das Foto ist vom 4. Oktober 2020, aufgenommen im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen, und auch heute sieht er noch genau so aus. Klatschmohn ist einfach wunderbar.
Wegen meiner rotgrünschwäche hebt sich der Mohn sicherlich nicht so stark ab wie beim normalgesichtigen.
Dass da etwas mit anderer, glatter Struktur sich aus dem stengeligen Gras erhebt, schon erkennbar als rot, wirkt für mich leicht irritierend.
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Kann sein, dass die Rotgrünschwäche nochmals die Farben dämpft, aber auf diesem Bild ist das Leuchten dank des Regenwetterhimmels auch tatsächlich geringer, wie unter dem berüchtigten Grauschleier früherer Waschmittel-Fernsehwerbung (an die habe ich ewig nicht gedacht). Aber es ist gut, dass du es erwähnst und beschreibst, denn es verdeutlicht, weshalb du vielleicht so viel Interesse an Strukturen entwickelt hast. Die Beschreibung vom Stengeligen im Gegensatz zum Glatten finde ich ausserdem poetisch.
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Kann durchaus so sein mit den Strukturen, danke!
Als Kind erlebte ich meine schwäche jedenfalls als schmerzlich.
Alles war schmerzlich, was ich nicht konnte. Das verwehrtsein. Es ist so ein Faden in meinem Leben (gewesen).
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Kindheit mit frühen Teenagerjahren umfasst eine grausame Lebensphase, in der das Ausgrenzen auch schon bei nur geringem Anderssein sehr direkt und gedankenlos erfolgt(e), denn in den früheren Jahren haben sich weder Eltern noch anderweitig Erziehende damit beschäftigt, ein Augenmerk darauf zu verwenden, Verständnis zu wecken und Horizonte zu erweitern, statt sie durch Normen zu verengen.
Zufällig war ich beim Erhalt deines Kommentars gerade auf einer grossartigen Blogseite, die sich mit sozialen und politischen Themen unter philosophischen Aspekten beschäftigt – Grutzpalk heisst der Autor – und in den Lesevorschlägen unter dem Artikel befand sich passenderweise dieser, den ich hier verlinke:
https://grutzpalk.wordpress.com/2017/10/05/dazugehoeren-9-thesen/
Ich glaube, die Lektüre wird dir zusagen.
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Dazu ließe sich noch viel schreiben, liebe Heide, aber ich möchte dem prächtigen klatschmohn nicht weiter die Sicht nehmen 😃
Danke!
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Gern. :-)
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Danke für den lesehinweis. Den bekam ich komischerweise nachgeliefert. 😃
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Ich schrieb den Kommentar, sandte ihn ab und dann erst fiel mir auf, wie gut der Artikel passte. Nachgeliefert trifft es exakt.
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Witzig 😃
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Koinzidenzen finde ich immer wundervoll.
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Mich überkommt eine gewisse, warme Freude, über den Spätblühmohn, den Kommentarstrang und diesen Link…
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Danke, Sonja, ich hoffte, dass du ihn auch entdeckst.
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Stark, wie lange der durchhält. Das hätte ich nicht erwartet. Mohn ist Sommer…
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Im Sommer rottet er sich zu auffallenden Flecken zu sammen, in der kühlen Jahreszeit macht jeder für sich, der gerade kann. Inzwischen gibt es eine weitere blühende Mohnpflanze an ganz anderer Stelle, aber mit nur einer Blüte, die gestern von Regentropfen schwer und geschlossen nach unten hing, hätte ich sie fast im Davorstehen übersehen.
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