Klonk-Klonkklonk-Klonk … tönte es von irgendwo und zuerst kam ich nicht einmal darauf, woher genau und ob es nicht doch ein Mensch im Nachbargarten verursachte, so laut und nah, dass ich meinte, kein Tier liesse mich so nah heran. Aber oben? Es dauerte eine Weile, bis ich den Buntspecht Dendrocopos major bzw. Picoides major entdeckte, der über mir an der Birke arbeitete, denn er verschwand immer wieder hinter dem Stamm oder einem der dicken Äste:
Es müsste sich um ein Weibchen der Art handeln, denn bei einem Männchen wäre ein roter Nackenfleck zu entdecken. Diese am wenigsten spezialisierte heimische Spechtart kommt am häufigsten vor, denn sie fühlt sich nicht nur in Wäldern, sondern auch in Parks, Alleen, Windschutzstreifen oder kleinen Baumgruppen wohl.
Hauptsache, es ist nicht zu aufgeräumt, denn nur wo es viel Alt- und Totholz gibt, sind für ihn geeignete Lebensräume. Daher besuchen sie Gärten während der warmen Jahreszeit eher selten, während sie im Winter auch mal von Futterhäuschen und Meisenknödel anlocken lassen. Aber solange die Menschen immer jeden toten Ast ab-, und jeden abgestorbenen Baum umsägen und wegschaffen, finden sie dort ansonsten keine Nahrung.
Den Bedürfnissen der Buntspechte kommen die dürregeschädigten Bäume in der Landschaft sehr entgegen, und wer solche Bäume im Garten hat, sollte sich überlegen, ob sie wirklich vollständig entfernt werden müssen, oder ob es nicht eine Möglichkeit gibt, nur das Gefahrenpotential zu minimieren, sie aber in grossen Teilen zu erhalten. Man kann immernoch jede beliebige Menge Nistkästen daran hängen und etwas Begrünendes daran hochklettern lassen.
In unserem Garten scheint ihm die Birke Betula lieber zu sein als die abgestorbene Eiche; vielleicht ist es weniger mühsam, denn die Löcher, die er in die dünnere und weichere, auch viel glattere Rinde gehackt hat, wie auf Bild 4 zu sehen, sind ihm schnell gelungen. – Die vier Fotos sind vom Vormittag des 25. September 2020, aufgenommen an einer der Birken im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Das Birkenholz wird vermutlich „Schnabel schonender“ sein als das der Eiche.
LikeGefällt 1 Person
Das glaube ich auch. Und das, was darunter sitzt, ist unter einer wesentlich dünneren Schicht verborgen.
LikeLike
Der war gestern auch bei mir und bediente sich am Insektenhaus, aber da waren die Meisen schon fündig geworden. Danach setzte er sich auf den Vogelfutterzylinder und dann zur Kirsche.
Das Insektenhäuschen muss jetzt einen Draht bekommen, da ist alles leer. Seltsamerweise nur das eine.
LikeGefällt 1 Person
Vögel haben offenbar auch Lieblingsrestaurants. Bei mir sind es Vogeltränken gleichen Typs, die unterschiedlich frequentiert werden. Sie werden bestimmt ganz logische Gründe dafür haben.
LikeGefällt 1 Person
Gute Ideen für Totholz!
Windschutzstreifen…ein neues Wort, auch hier gelernt!
Grüße von Sonja
LikeGefällt 1 Person
Danke, Sonja.
Die Windschutzstreifen sind wahrscheinlich eher eine Flachlandangelegenheit.
LikeLike
Wunderschöne Fotos .. scheint sich da sehr sicher zu fühlen :-)
LikeGefällt 1 Person
Ich war erstaunt, dass es so war, denn er ist kein Gast, der mich gut kennt, so wie die Spatzen und Amseln. Aber anscheinend war es zu lecker.
LikeGefällt 1 Person
Den hast du ja ganz hervorragend vor die Linse bekommen. Spechte sehen immer ein wenig putzig aus oder? Toll, daß die Birke jetzt wenigstens Nahrung für Specht und Co zu bieten hat! Ich glaube, ich habe Spechte noch nie an Eichen gesehen. Oft an kleineren Bäumen anderer Arten mit eher geringem Stammdurchmesser. Wie du sagst, wird ihm die weiche Rinde entgegenkommen. Aber keine Ahnung, vielleicht besuchen sie auch Eichen.
LikeGefällt 1 Person
Da war er auch schon mal, aber nie so lange.
LikeGefällt 1 Person
Vielleicht ist die Eiche noch nicht weich genug.
LikeGefällt 1 Person
Wahrscheinlich gefällt sie später ihm besser, ohne Rinde.
LikeGefällt 1 Person
Andere schälen Äpfel…
LikeLike