Auf der Wieseninsel im Garten entdeckte ich ein seltsames, sich lebhaft bewegendes Tierchen in Hellrot und Schwarz. Schliesslich stellte sich die vermeintliche Larve als fertig entwickelter Kurzflügler heraus: das Imago vom Roten Bunträuber Oxyporus rufus, auch Roter Buntkurzflügler oder Roter Pilzraubkäfer.
Kurzflügler Staphylinidae wirken larvenhaft, doch die meisten Arten dieser Käfer verbergen unter den „Stummeln“ funktionstüchtige Hautflügel zum Fliegen. Das Tierchen auf meinen eilig geknipsten Fotos ist etwa einen Zentimeter lang, mit grossen, sich überkreuzenden Kieferzangen.
In Europa sind Rote Bunträuber weit verbreitet, jedoch eher im Wald zu erwarten, denn ihr Leben kreist um Pilze, in denen die Käfer nach Insektenlarven jagen und ihren Nachwuchs anlegen; dieser ernährt sich darin bis zur Verpuppung von Pilzfasern. Sehr wahrscheinlich fressen auch die fertigen Käfer noch von den Pilzen. Ihre Anwesenheit verdanke ich sicherlich mal wieder der abgestorbenen Eiche mit ihren Pilzkolonien, vor allem den Austernseitlingen Pleurotus ostreatus, denn Rote Bunträuber bevorzugen Hutpilze Agaricomycetidae. – Die Fotos sind vom 5. Juli 2020, von der Wieseninsel im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Ups, „weit verbreitet“ – und ich hab ihn noch nie bewusst gesehen. Aber aufgrund meines Respekts vor Zecken meide ich das Unterholz der Wälder… ;-)
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Weit verbreitet meint wohl eher die flächenmässige geographische Ausbreitung,
Wenn sie sich tatsächlich am liebsten in Pilzen aufhalten, fallen sie einem Waldspaziergänger wahrscheinlich auch kaum auf, selbst wenn sie da sind.
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Der sieht sportlich aus! Fesch :-)
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Ein kleiner Angeber. Das Heben des Schwanzes und Bewegen der Scheren ist eine Drohgebärde, klein aber oho!
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Also sei vorsichtig, wo du nächstes Mal deine Gartenhände walten läßt :-)
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Ja, ich habe verstanden. ^^
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