Die kleinen Goldwespen Chrysididae leben parasitisch von verschiedensten Stechimmen, wie Falten- und Grabwespen, Lehnmwespen, sowie von Mauer- und Pelzbienen. Seit Jahre beobachtete ich im Garten ab Mai die Gemeine Goldwespe Chrysis ignita, smaragdrün oder blaugrün vorn und leuchtend-purpurtönig rot am Hinterteil, wie diese auf der Wiesen-Margerite Leucanthemum vulgare, vor knapp zwei Wochen, Ende Juni :
Goldwespenweibchen schmuggeln einzelne Eier in je eine Brutzelle der von ihnen parasitierten Arten. Später frisst die Goldwespenlarve zuerst die Wirtslarve, dann deren Vorräte, bevor sie sich dort verpuppt.
Neuerdings entdecke ich im Garten immer häufiger auch Goldwespen mit denselben Grundfarben, aber zusätzlich am Thorax buntschimmernd, Hedychrum rutilans. Diese Goldwespe trägt keinen deutschen Namen und parasitiert bei Grabwespen der Gattung Philanthus, vor allem dem Bienenwolf Philanthus triangulum, und dieser ist seit wenigen Tagen besonders häufig im Garten zu beobachten.
Erwachsene Goldwespen leben von Nektar und Pollen, die sie gut erreichbar in offenen Blüten suchen, wie eben die Wiesen-Margerite oben oder die Strand-Grasnelken Armeria maritima, wie Hedychrum rutilans auf dem unteren Foto vom 3. Juli 2020, das obere ist vom 29. Juni 2020 und beide wurden auf einer der Wieseninseln im Garten aufgenommen, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Es gibt noch einige weitere Goldwespenarten, siehe > hier, und nicht alle sind so deutlich verschieden von der in Deutschland als häufigste Art geltende Gemeine Goldwespe Chrysis ignita, wie die einige Wochen später erscheinende Hedychrum rutilans. Auch wird aufgrund der Vielfalt der parasitierten Wirte angenommen, dass es sich bei „Gemeinen Goldwespen“ nicht immernur um eine Spezies handelt, sondern um optisch einander stark ähnelnde, oder zumindest um Subspezies von Chrysis ignita.
Toll! Da hast du ja auch eine vor die Linse bekommen.
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Dieses Jahr ist, wie es scheint, ein „Goldwespenjahr“.
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Ich habe gestern ausgiebig die sogenannte „Bunte Goldwespe“ fotografieren können. Ist schon ein Schauspiel :-)
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Das paßt ja wieder. Die beiden oder eine ähnliche hatte ich unlängst auf den Schafgarben hier gesichtet. Ich hätte früher nicht gedacht, daß diese kleinen, harmlos wirkenden Dinger andere Insekten parasitieren. Sie wirken dazu noch so winzig. Ich mag ihre Ölfleckfarben :-)
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Die Ölfleckenfarbe – gut beschrieben! – finde ich auch ganz zauberhaft.
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Nicht wahr? So sahen jedenfalls die Pfützen meiner Kindheit aus. Da gabs das noch öfter.
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An einige solcher erinnere ich mich auch, Damals konnte man sie unwissend-unbefangen schön finden, diese Schandflecken undichter Autotechnik.
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^^ Genau :-)
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