Die Dürresommer 2018/19 hatten Opfer unter den Pflanzen im Garten gefordert. Zur Gehölze-Pflanzzeit im zeitigen Frühjahr überlegte ich, womit ich Lücken im mit Bäumen, Sträuchern und Stauden gemischten Grundstücksrand füllen könnte, denn robust, anpassungsfähig und insektenfreundlich sollte es sein.
Dabei verfiel ich auf den ziemlich in Vergessenheit geratenen Gewöhnlichen Liguster Liguster vulgare, den ich mir schon immer als Insektenmagneten für viele Arten gemerkt hatte. Ob Falter, Wild- oder Honigbienen, Fliegen oder Hummeln: an einem alten Strauch hierin der Nähe beobachtete ich schon seit Jahren seine Anziehungskraft.
So kaufte ich mehrere kniehohe Jungpflanzen die mich Anfang Juni bereits mit Blüten überraschten:
Die Hummeln und Bienen fanden die im Garten verteilten kleinen Blütenquellen, aber die Schmetterlinge blieben bisher aus, wie überall, auch an dem grossen Vorbild in der Nachbarschaft.
Im Spätsommer mag es vielleicht anders werden: in den letzten beiden Tagen fand ich immerhin zwei Tagpfauenaugen-Raupen, die ich vom Weg in den Seitenstreifen trug, sowie einen toten Falter derselben Art, der einem Vogel oder etwas anderem in den Weg geraten sein mochte. Über die Sichtung und die Hoffnung auf Anwesenheit weiterer freue ich mich trotzdem. Bis die Falter wiederkommen, haben auf jeden Fall die Hummeln etwas davon.
Für meine kleinen Liguster musste ich übrigens etliche Kilometer weit fahren, denn die sind anscheinend derart aus der Mode, dass sie in der Gartenabteilung der Baumärkte nicht bekommen konnte, Kirschlorbeer bzw. Lorbeerkirsche dagegen ist immernoch „in“, obwohl sie Pflanzen in allen Teilen so giftig ist, dass sie als Nahrung für Insekten und Vögel verschmäht wird. Weil die Vögel die Beeren nicht fressen, verstreuen sie sich und keimen. Ständig finde ich Sämlinge bei mir und in den Wäldern sowieso, wo die Leute den schwer kompostierbaren Schnittabfall hinfahren.
Man sollte wieder mehr Aufmerksamkeit auf den Gewöhnlichen Liguster und seine Garten-Varianten lenken!
Als Kind habe ich gelernt: kein Liguster im Blumenstrauß! Später dann: die Hecke schneiden, bevor er blüht und stinkt! Inzwischen lassen viele Gärtner/innen ihn blühen. Toll!
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Danke, Susanne!
Ja, leider galt Liguster mal als verächtlich, und nur für formschnittgrüne Hecken tauglich. Nun ist er altmodisch oder zu banal und höchstens als Unterlage zur Flieder-Veredlung noch gut genug. Dabei stinkt er in meiner Wahrnehmung gar nicht. Ich mag aber auch den strengen Geruch der Storchenschnabel-Arten, und das ist auch nichts für jeden.
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Künftig kannst Du den Liguster ja durch Stecklinge vermehren. Das ist sehr einfach. Aber dazu musstest Du zunächst überhaupt welche haben.
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Genau! Ich habe bei dem grossen, von dem ich schrieb, im Frühjahr versucht, Wurzelschösslinge abzustechen, kam aber mit dem Spaten nicht durch den Boden, aber auf kleine Stecklinge zu warten, bis sie sichtbar eine Lücke füllen, war mir in dem Moment zu langwierig. Für die Zukunft werde ich aber die Gelegenheiten nutzen.
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Wir haben einen Liguster, den haben aber wohl die Vögel zu uns gebracht, denn gepflanzt haben wir ihn selbst nicht. Er ist mittlerweile verblüht. Hoffnung auf Insekten gab es, jedoch wurde er nur wenig besucht. Auch die Ligusterraupen, die ich als Kind faszinierend fand, sind nicht zu entdecken. Im Frühjahr flatterte mal ein Zitronenfalter durch den Garten, andere Spezies sah ich bislang noch nicht.
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Ist hier auch so, aber wenn der Bedarf dann doch grösser sein sollte, ist es einer der besseren Sträucher, die man im Garten haben kann – sofern man ihn blühen lässt.
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Den lassen wir immer blühen. Diesen Geruch mag ich, obwohl ich sonst nicht auf süssliche Nuancen stehe.
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Ich habe ihn auch mit dem Ziel gekauft, ihn als Blütenstrauch zu behandeln, statt ihn andauernd zu scheren, wie das in meiner Kindheit hinter fast jedem Jägerzaun üblich war.
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Nach der Blüte wird sie geschnitten. So wird das auch mit der Spireehecke getan. Sie war schon vorhanden, als wir hier einzogen und alles ausbuddeln wäre unmöglich gewesen. Sichtschutz zu den Nachbarn rechts und links.
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Ist doch dann eine gute Sache.
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mal wieder ein „heißer“ Gruß von mir zu dir, Klaus
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Ja, der Tag kommt diesbezüglich langsam in Schwung :-)
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Ich liebe Liguster, vor allem den süßlichen Duft! Muss damit zu tun haben, dass in meiner Kindheit unser Grundstück mit einer Ligusterhecke umgeben war. Übrigens kann man ihn leicht aus einigen abgeschnittenen Zweigen, die man eingräbt und in der ersten Zeit gut wässert vermehren.
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Das kann sein, dass die Erinnerungen darüber entscheiden, ob man den Duft mag. Ich habe heute Mittag auch noch mal eine Nase voll genommen und fand ihn herbsüss, nicht fies.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass er, wie sein entfernter Verwandter, der Flieder, in der Vase schnell zum Stinker wird. Ich kann Fliederzweige in der Vase / Wohnung spätestens am Tag 2 nicht mehr ertragen.
Ich werde das wohl eher zuerst im Topf tun. Inzwischen ist der Boden zu trocken und alles rundherum zieht das Wasser schneller weg, als ich giessen kann. Einige meiner „Kindergartenpflanzen“ habe ich wieder ausgegraben und mit Topf an einer halbschattigen Stelle wieder im Boden versenkt, damit es ihnen nicht zu warm wird. Sind sie aus dem Gröbsten raus, können sie nächstes Frühjahr in die Freiheit, genau wie gekaufte Containerpflanzen, mit Wurzelballen.
Ab morgen sollen es hier +30°C im Schatten und bis Samstag noch mehr werden.
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Ich kann das allen nur voll bestätigen: Liguster und Flieder im Zimmer, wären mir auch zu viel. Mit den Pflanzen ist das auch in diesem Jahr wieder ein Trockenheitsproblem. Wenn das mit dem Wetter so bleibt, werde ich mich in Zukunft auf andere Pflanzen umstellen, die mit dem Klima besser zurecht kommen.
Auch heute war es hier schon zu heiß….
Wir werden unser bestes tun :)
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Das habe ich jetzt schon öfter gehört, daß das eine gute Insektenpflanze ist, aber ich habe noch nie richtig darauf geachtet, wieviel dort los ist. Hier im „Unterholz“ wächst welcher, bestimmt aus alten Zeiten, als hier noch Höfe standen. Ich hatte für „meine“ Raupen im Frühjahr allerlei Kraut geholt. Neben den Knoblauchsrauken auch Liguster. Ich hatte alles in Wasser gestellt und der Ligusterzweig hat tatsächlich Wurzeln gebildet. Jedenfalls eine gute Idee, die ich weiterempfehlen werde.
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Es gibt auch eine hier heimische Wildart, die von Vögeln angeschleppt werden kann. Auch deshalb ist er mir so sympathischm denn ganz anders als Thujen und Lorbeerkirschen ist es ein heimisches Gehölz, egal ob züchterisch bearbeitet, oder nicht.
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Ja, das ist positiv. Mit der Zeit werden so manche alten Sträucher wiederentdeckt. Manche später, als andere.
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Man muss ein bisschen anschieben :-)
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Und PR machen. Das tust du ja schon :-)
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Hier ist das immer noch die klassische Heckenpflanze. Ich mag den Geruch nicht, wenn er blüht. Aber wenn ihn die Insekten mögen…
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Man muss ja nicht die Nase hineinstecken. Ich muss nah herangehen, um ihn überhaupt zu riechen. Aber es kann auch sein, dass nicht jeder für dieselben Gerüche empfindlich ist. Das ist ja beim Geschmack nicht anders.
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Stimmt, Gerüche, Geschmack und Farbempfinden sind sehr individuell und jeder hat seine Vorlieben und Abneigungen.
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