Hallo, Amselweibchen!

In diesem Jahr freue ich mich, eine ganze Schar von Amseln bzw. Schwarzdrosseln Turdus merula als ständige Gäste im Garten zu haben. Im Augenblick sind mehrere gelbschnabelige schwarze Männchen mit Streiten beschäftigt – ich glaube, sie sind in der Überzahl – währenddessen huschen zwei oder drei braune Weibchen unauffällig umher und beobachten mein Tun im Garten, vor allem, wenn es mit Wasser zu tun hat; dann kommen sie bis auf wenige Meter Abstand zu mir her, wie auf dem Bild:

Es ist interessant, wie verschieden sich Amselmännchen und -weibchen beim Eilen über das Grün und durch die Beete bewegen. Die Männchen imponieren gern dabei, stellen den Schwanz auf und hopsen auch mal in grossen Sätzen, während die Weibchen geduckt und heimlichtuerisch in beinahe waagerechter Haltung durch Gras und Stauden wuseln, als hätten sie nur ganz kurze Beine und keinen Hals. Dabei sind sowohl die Beine als auch ihr Hals erstaunlich lang, wie man auf dem Foto sieht, weil sich das Amselweibchen ganz schmal und neugierig, aber auch vorsichtig aufreckt, um zu sehen, ob sich bei dem, was ich tue, Futtermöglichkeiten auftun. Sie eilte noch näher, schneller, als ich die Kamera mitführen konnte, aber mich macht ihr Vertrauen auch ohne Bild glücklich.

Foto vom Vormittag des 17. April im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.

24 Gedanken zu “Hallo, Amselweibchen!

  1. Schön beobachtet, so ähnlich verhält es sich hier auch. Meistens: Mir ist nämlich grade heute ein Weibchen dadurch aufgefallen, dass es ausnahmsweise mal hopsend unterwegs war, den Schnabel voll fetter Beute (Moos und anderes Nistmaterial).

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      • Also meinen Segen hätten sie :) Wobei ich ihnen in diesem Jahr schändlicherweise per „Fenster zu“ verwehrt habe, ein Nest in unserer Garage in meinem Fahrradanhänger zu bauen wie noch vorletzten Winter, das brauche ich ja gar nicht. Aber sie haben noch reichlich Möglichkeiten bei uns; wenn ich es richtig deute, sind die Querbalken unterm Carport auch dieses Jahr wieder angemietet …

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        • Sie haben eigenwillige, schwer vorhersehbare Nistplatz-Vorlieben. Vor vielen Jahren bauten sie auf einem kurz zuvor im Hof abgestellten Motorrad der Lüchower Polizei … Bei mir ist es wieder der dicke, kugelige Buchsbaum neben der Auffahrt.

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    • Danke, Philipp. Ich hatte Glück, dass ich gerade etwas nach vorn gebeugt stand um etwas anderes zu betrachten, so brauchte ich nur die Kamera etwas kippen, statt mich mehr zu bewegen.

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  2. Schönes Bild. Ich sehe ihnen auch gern zu, wenn sie über die Weise sausen oder im Laub buddeln. Das Wasser braucht sie bestimmt, um ihr Nistmatieral zu befeuchten. Früher haben sie mein Vogelbad immer in ein Schlammbad verwandelt.

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    • Die Stimmung war genau so, hin- und hergerissen zwischen (Neu-)Gier auf das, was in der Nähe meiner Tätigkeiten an Futtermöglichkeiten aufkommt und Fluchtbereitschaft.

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    • Wenn es um Futter geht, auf jeden Fall. Beim Revier scheinen mir die Männchen mehr ranzugehen, das sehe ich vor allem gegen Ende des Winters bzw. zum Frühlingsbeginn so, dass die Weibchen eher noch ans Futter denken, während die Gelbschnäbel einander herumjagen.

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