Er ist noch klein und, obwohl in der Baumschule gekauft, eher zufällig zu mir gekommen, weil ich mich im Vorbeigehen zum eigentlichen Ziel, den Gewöhnlichen Schneebällen Viburnum opulus beim neugierigem Blattstreicheln in die dunkelgrün glänzenden, überraschend festen Blätter spontanverliebt habe.
Darum hat nun auch ein Burkwood-Schneeball Viburnum × burkwoodii einen Platz im Garten. Weil er noch so klein ist, besteht an seinem Platz in der Rasenfläche eine grosse Gefahr, umgerannt zu werden, wenn Bongo seinen Wachdienst am Zaun wahrnimmt, und so wurden Sicherheitsmassnahmen getroffen.
Viele abgeknickte Äste und daraus resultierende Entwicklungsverzögerungen verschiedener Bäume und Sträucher haben mich in den vergangenen Jahren zu fürchten gelehrt, wenn vierzig Kilo Hund nur Hindernisse anerkennen, die nicht nachgeben, wenn man sich dagegenwirft. Der grosse Feldstein soll ausserdem als Windschutz und Wärmespeicher dienen, denn wie ich in einer Beschreibung fand, braucht er etwas Schutz.
Im kommenden Winter bekommt er noch einige Zweige Tannengrün zugesteckt, aber dort, woher der Wind im Allgemeinen am übelsten daherkommt, werden die Gehölze auch grösser, und dann wird es schon in absehbarer Zeit passen. – Die Fotos sind vom 25. September und dem 2. Oktober 2019, im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder anklicken.
Die Suche nach Infos war etwas kompliziert, denn der Baumschulenmann konnte mir keine genaue Angabe machen. Also suchte ich anhand der Blätter und der Blüten. Es dauerte tatsächlich ein oder zwei Tage, weil die Blätter weder mit denen des Koreanischen Duftschneeball noch denen des Mittelmeerschneeball übereinstimmten. Eine Zusammenfassunge dessen, was ich über den Burkwood-Schneeball fand, liest sich wie folgt:
Der Halbimmergrüne oder Immergrüne Duft-Schneeball Viburnum × burkwoodii oder Burkwood Schneeball, auf Deutsch auch „Osterschneeball“, ist eine Hybride aus der Familie der Moschuskrautgewächse Adoxaceae, 1924 in England von Arthur und Albert Burkwood gezüchtet, indem Viburnum carlesii aus Korea und Viburnum utile aus China miteinander gekreuzt wurden.
Es handelt sich um einen mittelhohen, langsamwachsend Strauch, der etwa 2 bis 3,5 m hoch und breit werden kann. In der Jugend wächst er breitbuschig bis rundlich, im Alter etwas unregelmäßig locker und aufrecht, mit gelegentlich sparrigen Zweigen und bogig überhängenden Trieben. Als zugleich Flach- und Tiefwurzler hoffe ich, dass er sich sowohl im tieferen Erdboden ganz gut versorgen kann, aber bei solchen Dürreperioden mit einer Trockenheitstiefe von zwei Metern wie gerade überstanden, sich eben auch Wassergaben von oben schnell aneignen kann, was genauso wichtig scheint. Die dicht angeordneten, braunfilzigen Zweige färben sich im Alter olivgrün. Die gegenständig angeordneten Blätter sind elliptisch bis eiförmig, 4 bis 7 cm lang. Die Blattoberseiten sind dunkelgrün und glänzend, die Unterseiten graugrün und filzig. Vielverspechend finde ich, dass die Blätter wintergrün sein sollen, bzw. an günstigen Standorten sogar immergrün. Bei den Wintern der letzten Jahre bin ich zuversichtlich.
Einen grossen Pluspunkt stellen auch die Blüten dar: in der Knospe noch rosa, später weiss, in breiten Trugdolden angeordnet, angenehm duftend und – tadaa! zweimaliger Blütezeit, nämlich von April bis Mai und im Herbst noch einmal. Nachdem ich diese Blüten an anderen Exemplaren daneben gesehen habe, bin ich auch in der Hinsicht sehr hoffnungsfroh.
Dass die beerenartigen roten, später schwarzen Früchte als „unbedeutend“ gelten mag ja sein, die vom Gewöhnlichen Schneeball stehen derzeit bei den Vögeln auch noch nicht im Kurs, die kommen meist erst im Winter dazu, vielleicht ist es beim Burkwood-Schneeball ähnlich. Im Norden und Nordwesten Deutschlands soll er lt. Wikipedia-Artikel sehr gut gedeihen und wird auch hitzetolerant genannt. Weiter heisst es, er liebe mässig trockene bis frische, durchlässige Böden mit einem pH-Wert im sauren bis schwach alkalischen Bereich – auch das passt an dem Standort, den er hier bekommen hat. Dass gerade mit dem Pflanzen ein so wunderbares Regenwetter einherkam, ist zusätzlich ein grosser Glücksfall.
Wird der schon im nächsten Jahr blühen ? Wächst wahrlich sehr langsam.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Könnte sein. Neben diesem standen etwa gleich grosse Exemplare mit einzelnen Blütendolden. Werden wir hoffentlich nächstes Frühjahr sehen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Da bin ich aber auch gespannt 😊
Gefällt mirGefällt mir
Hat es geklappt?
Gefällt mirGefällt mir
Leider nicht. Der hat Frost abbekommen. daraufhin habe ich ihn umgesetzt. Überlebt hat er, aber ist noch nicht wieder in gutem Zustand.
Gefällt mirGefällt mir
Schade.
Also dafür ist die Klimaerwärmung noch nicht weit genug gediehen, was aber natürlich alles in allem auch besser so ist.
Aber vielleicht nützt ja unabhängig davon der neue Standort ..
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ich brauche Geduld, sonst fliegt das momentan recht unattraktive Ding im nächsten Jahr raus.
Gefällt mirGefällt mir
viele schöne Momente am Wochenende, Klaus
Gefällt mirGefällt 1 Person