Eine der beiden grossen Birken im Garten sieht zu Dreivierteln armselig aus, und auch die zweite weist nicht dieselbe Laubdichte auf, die man in besseren Jahren gewohnt war. Die Birken bei uns in der Gegend siechen insgesamt unter Hitze und Trockenheit dahin, zumindest die grossen Exemplare. Einen Birken-Sämling entdeckte ich angenehm überrascht auf einer der Wieseninseln im Garten:
Ja, tatsächlich: angenehm überrascht, statt zu seufzen und ihn zusammen mit den vielen anderen auszureissen, wie in früheren Jahren. Der Platz, den er sich ausgesucht hat, ist nicht unpassend, und ich lasse ihn stehen. Soll er mal versuchen, ein richtiger Baum zu werden, wahrscheinlich eine hier übliche Hängebirke Betula pendula. Ich mag Birken sehr, aber dass ich mal einen Sämling davon im Garten so überschwänglich begrüssen würde und ihn mit einem Stab markiere, damit er nicht umgetreten wird, hätte ich trotzdem früher nicht gedacht.
Foto vom 21. August 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Und schon kräftig gewachsen :-)
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Ich habe mir angewöhnt, im sog. „Dürremonitor“ im www ab und zu reinzuschauen, nachem ich mal irgendwo gelesen habe, große Bäume würden eingehen, da in der Tiefe Dürre herrscht, während hingegen bis 25 cm Bodentiefe an vielen Stellen Deutschlands genug Wasser wäre. Das ist dann wohl die Erklärung, warum der kleine Sämling mit kurzen Wurzeln noch „am Leben ist“, während große Tiefwurzler vertrocknen.
Alles Gute für den Nachwuchs!
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So ist es. Die Landwirte tragen mit ihren Bewässerungsgewohnheiten noch zusätzlich das ihre dazu bei, indem sie Wasser aus Kanälen und Boden pumpen, wo es dann lediglich die Oberfläche befeuchtet.
Wenn es aber so ist, dass man als Gartenbesitzer dem doch ziemlich einflusslos ausgeliefert ist, und man sich auf das Gross- und Altwerden seiner Bäume nicht verlassen kann, bricht ein ganzes, traditionelles Gartendenken zusammen und muss ersetzt werden durch das, was möglich ist, um dem Klima gerecht zu werden und blatttragende Gehölze zu fördern. Warum also nicht eine Reihe junger Bäume fördern, solange es gutgeht, wo man vorher nur einen für immer imaginiert hat? Hauptsache, man gibt den Laubgehölzen den Vorrang vor Nadeln und anderen Immergrünen.
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Da hast du vollkommen recht!
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Das geht mir jetzt auch schon so, wenn auch etwas anders, als Nichtgartenbesitzer. Ich sehe hier einen Faulbaum und einen Holunder, der wahrscheinlich nicht mehr lange macht. Inzwischen habe ich neue Faulbaumabkömmlinge neben den toten vom letzten Jahr entdeckt und heute sah ich einen jungen Holunder im Schatten von Brombeergestrüpp wachsen. Hoffnung keimt auf :-) – Was die Nadelgehölze angeht: man sollte sie nicht völlig verteufeln, wo sie halbwegs hinpassen. Eulen, Uhus, Eichhörnchen brauchen die Immergrünen, um ihre Nester und Kobel und Schlafpätze auch im Winter zu finden und als Nahrung sind die Früchte auch nicht zu verachten. Kürzlich hörte ich, daß es 20 bis 30 Jahre dauert, bis die Fichten Früchte tragen. Mal sehen, ob es auch Bäume gibt, die sich anpassen können, wenn ihnen dafür die Zeit bleibt.
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Wieso hat sich das für dich verändert?
Greifst du generell weniger ein? :-)
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Kleine Birken finde ich immer sehr hübsch. Vielleicht schafft sie es ja ein großer Baum zu werden. Die großen sehen hier auch sehr schlecht aus.
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Ich stelle mir vor, dass junge Bäume unter diesen Umständen die Wurzeln in der „richtigen Art und Weise“ ausbilden können, während das Wurzelwerk alter Bäume aus den besser mit Wasser versorgten Jahrzehnten sich jetzt so schnell nicht anpassen kann, um einen wirklich ausgewachsenen Baum zu versorgen.
Gestern las ich in unserer Lokalzeitung eine Meldung aus der 20 km entfernten Kleinstadt Dannenberg, dass dort 70% aller Birken im Stadtgebiet eingegangen oder so betroffen seien, dass sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen. Dabei ist dort der Grundwasserstand und die Regenhäufigkeit noch ein Weniges besser als hier bei uns.
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Mein Birkchen-Trio im Vorgarten überragt mich inzwischen. Und ich gönne ihnen ab und zu eine Kanne Wasser. Die kleinen Stämmchen werden schon heller, ich hoffe auf Weiß im nächsten Jahr.
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