Nicht selten, aber seltsam: die Gemeine Sandwespe

Die lange, schwarz und orangerot gefärbte Grabwespe ist nicht selten, aber seltsam – die Gemeine Sandwespe:

Gemeine Sandwespe Ammophila sabulosa an Wildem Dost Origanum vulgare mit Wiesen-Schafgarbe Achillea millefolium im Garten, fotografiert am 3. August 2019, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.

Als Grabwespe fängt Gemeine Sandwespe Ammophila sabulosa für ihren Nachwuchs bevorzugt Raupen von Eulenfaltern, die unbehaart sind. Die erbeutete Nachtfalter-Raupe lähmt sie mit einem Stich, packt sie mit ihren Mundwerkzeugen, den Mandibeln, und schleppt sie über mehrere Meter hinweg, bis auf wenige gelegentliche Flugsprünge, zu Fuß zum in den sandigen Boden gegrabenen Nest. Dieses kann zwischen 5 und 20 cm tief gelegen sein. Ist die Raupe gross genug, genügt eine, bei kleinerer Beute finden sich auch zwei Raupen in einer Brutkammer, wobei das Ei auf der ersten Raupe abgelegt wird. Der Nestverschluss erfolgt mit kleinen Pflanzenteilen, Sand und Steinchen. Zum Abschluss folgt Sand, und dieser wird mit dem Kopf oder einem als Werkzeug verwendeten Steinchen zusätzlich festgestampft.
Diese Arbeit macht sie sich für nur eine einzige Brutzelle, bis zu zehnmal in einem Umkreis von etwa 150 m. Meist enthalten etwa die Hälfte der Nester eine grosse Raupe, die andere Hälfte ist mit zwei kleinen Raupen versehen. Gelegentlich kommt es vor, dass sich die Weibchen derselben Art gegenseitig die Beute aus der Brutkammer rauben, oder das fremde Ei entfernen und durch ein eigenes ersetzen.

7 Gedanken zu “Nicht selten, aber seltsam: die Gemeine Sandwespe

  1. verdammt raffiniert und überhaupt nicht nett. Fast so wie wir Menschen. Freilich mit dem Unterschied, dass die Wespe nicht sinnlos umbringt, sondern sich auf das Notwendige beschränkt.

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  2. Dieses Raubverhalten kann wohl nur durch viele Eier kompensiert werden.
    Allerdings: geschicktes rauben schafft einen evolutionären Vorteil. Insofern ist da nichts falsches dran.

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