Wegwartenblau

Erstaunlich ist es, wie extrem sich in diesem Sommer Hitze unter blauem Himmel mit Kälte unter grauen Wolken abwechseln, und wie schnell die Stimmung von der Abkühlungs-Erleichterung nach spätestens zwei Tagen wieder in Sehnsucht nach dem Himmelblau zurückschnurrt. Gerade haben wir hier im Wendland eine Grau- und Kälteperiode, die schon seit einigen Tagen anhält, mit Tagestemperaturen um vierzehn und Nachttemperaturen bei acht Grad Celsius, statt der kürzlich noch um zwanzig Grad höheren Tagestemperaturen – im Schatten, versteht sich.

Die Wegwarten Cichorium intybus sind auch heute gerade wieder das einzig Himmelblaue. Wenn es so kalt und bedeckt ist, bleiben sie den ganzen Tag weitgeöffnet, statt die himmelblauen Blüten am Vormittag bereits zu schliessen, wie sie es an an heissen Sonnentagen tun:

Immerhin ist die blaue Ganztags-Wegwartenblüte ein kleiner Grund zur Freude, auch für Schwebfliegen, Sandbienen und Hosenbienen, die immer besonders gern die Blüten der Wegwarten besuchen. Wie in einem anderen Wegwarten-Beitrag > hier schon einmal gezeigt, drängeln sie sich sogar höchst energisch und geschickt noch in die bereits halbgeschlossenen Blüten einer Wegwarte hinein, um an Nektar und Blütenstaub heranzukommen. Heute Vormittag sah ich, eher eine Ausnahme, sogar eine Dunkle Erdhummel, die sich an den wegen Kühle und Lichtmangel fast etwas ins Violette spielenden blauen Blüten mit Pollen bedeckt an der Nektarquelle gütlich tat.

Die Fotos in der Galerie sind gemischt von sonnigen und grauwolkigen, leider fast ebenso trockenen Tagen, vom 30. Juni und vom 4., 7. und dem heutigen grauwolkigen und kühlen Vormittag am 8. Juli 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Bitte die kleinen Bilder zum Vergrössern anklicken.

24 Gedanken zu “Wegwartenblau

  1. Was für ein feiner Zufall. Gerade gestern fragte mich mein Mann, wie diese blauen Blumen am Straßenrand heißen. Wegwarte, ja. Danach meinte er, irgendwo welche ausbuddeln und im Garten ansiedeln zu wollen. Mal sehen.

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    • Ein begeisternder Mann, so einer, der zum Ausbuddeln und Anpflanzen von Wildpflanzen im Garten bereit ist. Das gelingt bestimmt, sie haben ganz schlichte, gerade Pfahlwurzeln, so dass sie bei Nichtgefallen oder zu fleissiger Ausbreitung im Garten auch leicht wieder herauszuziehen sind.

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  2. Du sprichtst mir aus der Seele, Bei 30 Grad aufwärts wird gestöhnt, aber bei mickrigen 11 Grad am Mittag im Juli stelle ich mir schon die Frage: war´s das mit dem Sommer?
    Ein hübsches Wegwarten-Potpourri präsentierst du uns da!
    Liebe Grüße

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  3. Die macht sich sehr hübsch, die luftigleichte blaue Wegwarte und wieder beneide ich dich um diese allerliebsten Hosenbienen!!! Ich hab immer noch keine gesehen, aber irgendwann mal, ha! Zu schön sind die. Was das Wetter angeht, freue ich mich gerade, daß es mal nicht so heiß ist und die Natur eine Atempause bekommt. Immerhin nicht noch mehr Hitze, die alles weiter austrocknet und verbrennt. Natürlich genieße ich auch die Sonnenstrahlen. Was das Wetter betrifft, kann man es uns wohl nie Recht machen….

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  4. Die Wegwarte mit ihrem kammartigen Blütenblättern!
    Diese „Kammartigkeit“ haben aber auch sicher andere Blüten?!

    Wenn ich so ein Blau sehe, frage ich mich ab und an, ob da auch ein Rot beigemischt ist. Meine Rotgrünschwäche macht es gelegentlich schwierig.

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    • Die Farbe wechselt tatsächlich mit der Tageslichtintensität und bekommt hin und wieder einen ganz leichten Violettstich. Wömöglich spielen sich auch im Ultraviolett-Bereich noch Veränderungen ab, die mensch nicht sehen kann, denn es sind, je nach Licht, auch verschiedene Insekten dort zugange.

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      • Mein grösster Horror wäre, eine Farbe falsch zu benennnen.

        Zum Ändern des Blaus hin zu einem leichten Violett: Es kann ja sein, daß die Blüten bei anderer Intensität auch Rotanteile nicht mehr schucken, sondern in unser Auge abgeben/zurückwerfen. Da müssten aber Biophysiker ran, oder?

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        • Da wir als Menschen nur auf unsere eigen Wahrnehmungen beschränkt sind, die auch individuell abweichen, selbst bei nicht nachgewiesenem „Fehlen“, würde das theoretisch interessant sein, aber in der Realität der Betrachtung kaum nachvollziehbar. Wenn das keinen „Marktwert“ hätte, können wir vermutlich lange auf solche Erkenntnisse warten.

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          • Bei der Masse an Wissenschaftlern ist das vermutlich schon mal erforscht worden, haha.
            Recht hast Du, daß etwas immer einen Marktwert haben muß – Institutionen können ja nicht so weiteres forschen, sie müssen in letzter Zeit vermehrt praktische Ergebnisse ihrer Forschung belegen können. Gelder gibt es nur für Konkretes.

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